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„Die Zuversicht ist zurückgekehrt“

Wolfgang Rothe (Foto: Daniel Koch)

Natürlich standen die künstlerischen Inhalte der kommenden Semperopern-Saison im Mittelpunkt – aber die interessanteste Nachricht der jüngsten Jahrespressekonferenz konnte der Kaufmännische Direktor Wolfgang Rothe verkünden. „Die Zuversicht ist zurückgekehrt“, sagte Rothe, und die Erleichterung war ihm anzusehen. Hatten am Anfang der Spielzeit noch alle Kulturmacher besorgt auf die Besucherzahlen ihrer Häuser geschaut, so liegen diese für die Semperoper in den letzten Monaten zwischen 90 und 100 Prozent. Und das, „das tut nach dieser Zeit wahnsinnig gut.“

„Ich will damit nicht sagen, dass wir sämtliche Probleme hinter uns gelassen haben“, fuhr Rothe fort. „Es wird noch das eine oder andere an Zeit benötigen, um wirklich in die Normalität zurückzukommen. Aber wir sind auf dem Weg. Vor wenigen Monaten hat die gesamte deutsche Theaterlandschaft ein Fragezeichen im Gesicht getragen. Das hat sich mittlerweile geändert.“

In seiner letzten Spielzeit als Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden hat Peter Theiler zehn Premieren – darunter drei Uraufführungen und eine Deutsche Erstaufführung in den Sparten Oper, Ballett und Junge Szene – auf den Spielplan gesetzt. Die »Richard Strauss-Tage in der Semperoper« werden im Frühjahr 2024 fortgesetzt: Stand heute mit Christian Thielemann, Marc Albrecht und Antonio Pappano am Pult der Sächsischen Staatskapelle, einer Liedmatinee mit Christiane Karg und Gerold Huber sowie einer Stummfilm-Vorführung mit Orchester-Livemusik unter der Musikalischen Leitung von Frank Strobel.

Große Frauentitel, die stellvertretend die Geschichte der weiblichen Emanzipation bespiegeln, bestimmen unter anderem die Premieren der Spielzeit 2023/24. Den Opern-Premierenreigen der kommenden Saison eröffnet im Oktober 2023 eine Neuproduktion von Giacomo Puccinis »Turandot« in der Regie der französischen Regisseurin Marie-Eve Signeyrole, mit Elisabet Teige in der Titelpartie und Ivan Repušić am Dirigentenpult. Noch im gleichen Monat folgt die Dresdner Erstaufführung von Thomas Adès’ »Powder Her Face« in der Spielstätte Semper Zwei, inszeniert von Georg Schmiedleitner, dessen Inszenierung von Madernas »Satyricon« 2018 in Salzburg und Dresden gefeiert wurde. Im Februar 2024 bringt Regisseur Robert Carsen die von Detlev Glanert im Auftrag der Semperoper komponierte Oper »Die Jüdin von Toledo« unter der Musikalischen Leitung von Jonathan Darlington zur Uraufführung, bevor sich Ende März 2024 der Vorhang für Richard Strauss’ geheimnisvolles Werk »Die Frau ohne Schatten« unter anderem mit Camilla Nylund und Evelyn Herlitzius hebt. Für diese Dresdner Neuproduktion, bei der am Pult der Sächsischen Staatskapelle Chefdirigent Christian Thielemann zu erleben sein wird, kehrt Regisseur David Bösch mit Bühnenbildner Patrick Bannwart nach Dresden zurück. Ein weiteres Mal folgt ebenfalls Calixto Bieito der Einladung Peter Theilers an die Semperoper, wo im April 2024 die Neuinszenierung des spanischen Starregisseurs von Leoš Janáčeks Oper »Káťa Kabanová/Katja Kabanowa« unter der Musikalischen Leitung von Alejo Pérez mit u.a. Christa Mayer zur Dresdner Premiere gelangt. Ihre dritte Regiearbeit an der Semperoper stellt Barbora Horáková Joly mit Hector Berlioz’ »Benvenuto Cellini« vor, die im Juni 2024 mit u.a. Tuuli Takala, Ante Jerkunica und Anton Rositskiy sowie mit Giampaolo Bisanti am Pult der Staatskapelle erstmals zur Aufführung in Dresden gelangt. Dieses über die Kunst reflektierende und zu den spannendsten Werken der französischen Romantik zählende Künstlerdrama beschließt die Premierenauswahl der Intendanz Peter Theilers.

Vom 27. März bis 7. April 2024 findet die zweite Ausgabe der neubelebten »Richard Strauss-Tage in der Semperoper« mit den Aufführungen von »Die Frau ohne Schatten« und dazu bezugnehmend Mozarts »Die Zauberflöte« sowie »Elektra« als Kraftzentrum der Festtage statt. Ergänzt wird das Programm unter anderem mit der Wiederaufführung des Stummfilms »Der Rosenkavalier« von Robert Wiene aus dem Jahr 1916. Der Film wurde hier am Sächsischen Staatstheater unter der Musikalischen Leitung von Strauss uraufgeführt. Der rekonstruierten Fassung von Film und Musik aus dem Jahr 2006 ist es gelungen, die ursprünglich beabsichtigte Gesamtkomposition aus bewegtem Bild und orchestraler Tondichtung wieder aufleben zu lassen und den verloren gegangenen Schluss des Werkes stimmig zu ergänzen. Weitere Programmhöhepunkte sind das Sonderkonzert der Sächsischen Staatskapelle unter der Musikalischen Leitung von Antonio Pappano sowie der Kammerabend der Sächsischen Staatskapelle und die Lied-Matinee mit Christiane Karg und Gerold Huber.

Der Vorverkauf für die Spielzeit 2023/24 beginnt am Mittwoch, dem 19. April 2023, um 10 Uhr. Verkaufsstart für die Vorstellungen »Tristan und Isolde« sowie »Die Frau ohne Schatten« ist Mittwoch, der 7. Juni 2023, 10 Uhr. Kartenreservierungen für die regulären Veranstaltungen können telefonisch, schriftlich oder persönlich in der Schinkelwache vorgenommen werden. Noch in dieser Spielzeit wird die Semperoper Dresden offizielle Ticketing-Partnerin von CTS EVENTIM, einem der weltweit führenden Ticketing- und Live-Entertainment-Anbieter. Mit Beginn des Vorverkaufs für die Saison 2023/24 steht das neue Ticket- und Buchungssystem dem internationalen Publikum mit zahlreichen Vorteilen zur Verfügung.

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