Dieses Jahr haben sich 250 Studenten um einen der begehrten Plätze der Moritzburg Akademie beworben; 38 wurden ausgewählt. Dieser Tage spielen sie nun gemeinsam Piazzolla, Brahms oder Hindemith – und zur Abwechslung Tischtennis. Während Martin Morgenstern also mit Mira Wang sprach, war vor dem Fenster immer wieder lauter Jubel zu hören – die Nachwuchsmusiker spielten "chinesisch"…
Martin Morgenstern
"Ein kleines sächsisches Bayreuth" hat Peter Zacher das Moritzburgfestival unlängst genannt. Unrecht hat er nicht, und auch die bei den Worten leise mitschwingende Nachdenklichkeit ist angebracht: soll doch die Musik im Mittelpunkt eines solchen Festivals stehen. Das Versprechen an den Kooperationspartner, eine Automanufaktur, das Eröffnungskonzert wiederum in den heiligen Motorenhallen stattfinden zu lassen, sollte darum in Zukunft nicht mehr so leichtfertig gegeben werden. Ein Kommentar.
Ein Ausnahmekünstler, ein Ausnahmekonzert: Der Komponist Philip Glass begleitet am Sonnabend den Film "Dracula" aus dem Jahr 1931 mit seinen Kollegen, dem Kronos Quartet, und dem Pianisten und Dirigenten Michael Riesman. Martin Morgenstern hat mit Philip Glass gesprochen: über Dracula, Mishima und Woody Allen. Und den Kummer, dass Regisseure Filmkomponisten immer zu spät ins Boot holen.
Auf der weitläufigen Seebühne Kriebstein verpufften zur Premiere ein paar Gags des Musicals "Cabaret". Unterhaltsam war der Abend trotzdem, und heiß war es. So heiß, dass man übrigens beschloss, die heutige Nachmittagsvorstellung ganz ausfallen zu lassen.
Als Jan Vogler vor drei Jahren "My Tunes" vorlegte, gab es Irritationen. Erwartet man doch eine solche CD eher gegen Karriereende, wenn die Technik nicht mehr so richtig mitmacht. Jan Voglers Karriere ist mitnichten zu Ende, eher strebt sie dieser Tage von Höhepunkt zu Höhepunkt. Und doch hat er’s nun wieder getan: die neue Ohrwurmplatte "My Tunes 2" ist auf dem Markt.
Bob Tomson arbeitete als Schauspieler, als Unidozent und Autor für Bühne und Fernsehen. Mit einer überarbeiteten, von Komponist Andrew Lloyd Webber und Autor Tim Rice autorisierten Fassung des Musicals "Evita" tourt Tomson nun in den nächsten Monaten durch Europa. Ab 7. Juli ist das Ensemble in der Dresdner Semperoper zu Gast.
Gefühlte fünf Jahre ist es her, dass der damalige Generalmusikdirektor Fabio Luisi die Komponistin Rebecca Saunders bei einer Pressekonferenz in Dresden als neue, als dritte Capell-Compositrice seiner Amtszeit vorstellte. Drei Monate später, im Juni 2009, warf der GMD sein Amt hin. Und nun, ein Jahr später, erklingt die letzte Dresdner Uraufführung der Komponistin. Ein Fazit.
Seit 2009 werden die Dresdner Musikfestspiele von einem neuen Intendanten geleitet. Der Cellist Jan Vogler hat das finanziell schwächelnde Festival neu aufgestellt und ihm mithilfe zahlreicher Sponsoren einen neuen, glamourösen Anstrich verliehen. Theorie und Praxis laufen allerdings an einigen Eckpunkten der Musikfestspiele noch sicht- und hörbar auseinander. Vor allem fehlt der Stadt nach wie vor ein adäquater Konzertsaal für die hochrangigen Gäste. Ein Kommentar.
Gibt es den Konzertmoment, da man technisch und musikalisch Abstriche gern in Kauf nimmt, weil man die gealterte Künstlerpersönlichkeit für ihre Lebensleistung, ihr Lebenswerk, sehr verehrt? Ja, es gibt ihn. Schade, dass der jungen Pianistin Helen Huang dadurch am Samstag Abend ein bisschen unrecht getan wurde.