Vor einer Woche ist die Choreografin und Regisseurin Ute Raab nach langer Krankheit gestorben. Boris Gruhl erinnert an ihre künstlerische Laufbahn – von ihrem Choreographie-Diplom 1986 bis zu ihrem Abschied von der Bühne 34 Jahre später.
2021
Klingendes Dresden? – Perdu. Klingende Kassen? – Werden wir sehen. Bangen Auges schauen Musikliebhaber nach der erneuten Verschiebung des Dixielandfestivals nun auch auf die Entscheidung des Cellisten-Intendanten Jan Vogler.
Während an der Sächsischen Staatsoper in Dresden noch heftig gestritten wird, ob verordnetes Stillschweigen die kulturell passende Antwort auf fortdauernde Pandemiezeiten ist, bleiben andere Häuser künstlerisch aktiv.
Kein Ballkleid, kein Smoking, keine gaffende Menge am roten Teppich. Nicht mal ein scheinheiliger Georg am Orden für irgendeinen Diktator. Dabei war doch just für heute „der [sic!] größte Klassik-Entertainment-Event im deutschsprachigen Raum“ angekündigt gewesen!
Rudolf Mauersberger hat den Dresdner Kreuzchor mehr als vier Jahrzehnte lang geprägt wie niemand sonst. Am 22. Februar 1971 ist der Kantor und Komponist gestorben. Theo Adam und Peter Schreier drückten damals aus, was viele empfanden: „Der Kreuzchor hat seinen Vater verloren.“
Der Orchesterdirektor der Sächsischen Staatskapelle hielt sich, während sich Intendant Peter Thieler und Chefdirigent Christian Thielemann in den letzten Tagen öffentlich fetzten, leise zurück. Intern ist er für seine Staatskapelle nicht nur an der Dresdner Argumentationsfront unterwegs: auch die Planung für die Osterfestspiele 2021 wackelt nach den neuesten Ansagen aus der Politik offenbar schon wieder. Martin Morgenstern hat mit Adrian Jones gesprochen – über Corona, über das Digitalgeschäft und das Arbeitsethos der Kapelle.
Keine zehn Menschen saßen im Saal, als die Kapelle unter Philippe Herreweghe jüngst das Gedenkkonzert zum 13. Februar einspielte. Zum Glück ist die Sternstunde bald auf CD erhältlich.
Es ist eine fast wunderliche Geistersonate, der außer den Kameraleuten und Tontechnikern nur eine Hand voll Pressevertreter beiwohnen darf: das diesjährige Gedenkkonzert der Philharmonie zum 13. Februar.
Ihrer langen Tradition der Gedenkkonzerte zum 13. Februar bleiben aber auch die Dresdner Philharmonie sowie die Sächsische Staatskapelle treu – wenngleich notgedrungen ohne Live-Publikum.