Nach Abschluss der derzeit laufenden Rekonstruktion wird die Dresdner Schlosskapelle ab 2013 wieder nutzbar. Der 2006 neu formierten Cappella Sagittariana Dresden, die sich der Pflege der Werke des großen Meisters der frühen Barockmusik widmet, soll sie dann zum Hauptaufführungsort und zur Heimat werden.
2011
"Dance for the Land of the Rising Sun" ist der Titel eines Ballettabends im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, mit dem am Sonntag mehr als 20 Tänzerinnen und Tänzer renommierter Ballettensembles ihr Können in den Dienst der Hilfe für Japan stellen. Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten kommt dem Verein arche noVa zugute.
Der mit 25.000 Euro dotierte Glashütte Original MusikFestspielPreis geht dieses Jahr an die Berliner Philharmoniker und ihren Chefdirigenten Sir Simon Rattle für das Education-Programm »Zukunft@BPhil«.
Gute alte Bekannte waren am Wochenende zu Besuch bei der Philharmonie. Die "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz zum Beispiel: beinah jedes Jahr hat sie das städtische Orchester auf dem Plan. Der Dirigent Markus Poschner war indes zu klug, um dem Stammpublikum nur freundlich den bekannten Zucker aufzutischen.
Sie haben sich alle fein gemacht. Erinnerungen an die Tanzstunde oder an den ersten Ball, als man noch die guten Sachen anzog, vorher zum Friseur ging und ein leichtes Rouge auflegte. Die Augen blitzen, die Körper sind hellwach. Zehn Damen, ein Herr, das ist ein „Bewegungschor für Dresdner im erfolgreichen Alter“ und dieser präsentiert unter der Leitung von Jenny Coogan „Small moments of greatness“.
Über „Verstummte Stimmen“ macht man keine Witze. Dieses sehr ernsthafte Ausstellungsprojekt widmet sich ab Mitte Mai in Staatsoper und -schauspiel den Schicksalen der während der Nazizeit aus den Theatern vertriebenen Künstlerinnen und Künstler. Dennoch wurde in der konzertanten Aufführung von „La gazza ladra“ am Dienstag darüber gefrotzelt, ob diese Rossini-Anverwandlung schon ein Vorgeschmack auf stumme Stimmkunst sei.
Das mit 5000 Euro dotierte Rudolf-Mauersberger-Stipendium wird am 14. Mai 2011 zum 20. Mal verliehen. Laureat ist der Erste Chorpräfekt Karl Hänsel, der in diesem Sommer sein Abitur am Evangelischen Kreuzgymnasium ablegen wird. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr in der Kultur möchte Hänsel Chordirigieren studieren – "möglichst in Sachsen", um den Traditionen nahe zu sein.
Mit viel Liebe, einem sicherlich feuchtfröhlichen Sektempfang und einer Menge verbaler Vorschuß-Zärtlichkeiten zwischen Dirigent und Orchester wird die Dresdner Philharmonie in ihre nächste Saison starten. Anselm Rose, Michael Sanderling und Karen Kopp gaben schon mal einen Ausblick, was das Kulturpalastpublikum 2011/12 erwarten wird. Zum letzten Mal spielt das städtische Orchester dann im alten Saal; danach droht die Umbaupause.
Am zweiten Aufführungsabend des 10. Symphoniekonzerts der Staatskapelle übernahm der Geiger Gidon Kremer den Solopart in Schumanns Violinkonzert d-Moll. Seine Interpretation betonte die Brüche des posthum veröffentlichten Konzerts, verwehrte sich jeder Süße, ließ es als ernstes, als schonungsloses, mithin gefühlskaltes Werk erscheinen.