Alles war angerichtet für einen Abend, an dem man „das Alte hinter sich lässt und sich dem Rausch hingibt, um die Welt am nächsten Tag mit neuen Augen zu sehen.“ So zumindest konnte man – vollmundig – im Programmheft für das Silvesterkonzert der Sächsischen Staatskapelle unter dem designierten Chefdirigenten Christian Thielemann in der Semperoper lesen…
2011
Was wird bleiben vom Mahler-Jahr 2011? Konzerte allüberall, jede Menge Aufnahmen und Übertragungen im Rundfunk, Einspielungen auf CDs fast ohne Ende. In den Tageszeitungen und Fachblättern auch zahllose Worte, die den Wiener Meister Gustav Mahler ins Blickfeld rücken sollten, indem sie Altbekanntes um- und umformulierten. Späte Kränze wurden dem ehrenwerten Jubilar da geflochten. Aber gab es auch Novitäten, die Bleibendes stiften? Ja, es gab sie. Ein Beispiel ist das Buch „Mahler in Leipzig“.
Diese Meldung hätte man sich aus dem Bundespräsidialamt gewünscht: Rücktritt und kein Kommentar. Doch der Absender, der da am späten Nachmittag vor Weihnachten fünf karge Zeilen „mit der bitte um Veröffentlichung“ (sic!) aussendete, saß nicht in Berlin, sondern in Leipzig. Und es ging darin auch nicht um einen Zeitgenossen, der es nötig hätte, eines lumpigen Hauskredits wegen Spezis aus der Wirtschaft anzupumpen. Nein, während der Noch-Bundespräsident sich übers Jahr retten will, wirft Peter Konwitschny zum 1.1.2012 das Handtuch als Chefregisseur der Oper Leipzig.
DEREVO, das ist der Name einer ganz besonderen Tanz-Theater-Gruppe, die 1988 unter der Leitung von Anton Adassinsky in St. Petersburg (damals noch Leningrad) gegründet wurde. Über Prag, Amsterdam und Florenz kam die Gruppe 1996 nach Dresden und ist seitdem hier ansässig. Nun zeigt sie ihre neueste Produktion, „Tropfen im Ozean“ – Petrowitsch auf dem Weg zu Gott, ein nostalgischer Beitrag zu 50 Jahren bemannter Raumfahrt.
Ein glänzend aufgelegtes Orchester, ein versunkener Pianist, ein ausverkaufter Saal – was will man mehr? Das 3. Philharmonische Konzert der Dresdner Philharmonie hielt einen Höhepunkt der ganzen bisherigen Spielzeit bereit.
Die Semperoper sei doch definitiv der schönste Ort, an dem das "Trio Joubran" je auftrat, schwärmte Samir Joubran zu Beginn. Eingeladen hatten sich die drei aus Palästina stammenden Brüder Samir, Wissam und Adnan dazu den Perkussionisten Yousef Hbeisch. Die Hauptrolle aber spielte am Sonntag Abend die Oud.
Jakub, der kleine Vogel fliegt zu früh aus dem Netz zu hoch fliegt er auch. Er stürzt ab, bricht sich den Flügel, er ist unglücklich. Es folgt ein sehr heiterer Reifungsprozess. Der junge Vogel wird erwachsen, besteht den großen Waldlauf der Tiere, den ausgerechnet der Igel initiiert hat, führt witzige Dialoge mit Igel, Eule, Eichhörnchen und findet am Ende seine große Liebe…
Alles drin in diesem Film: Drama und Tragik, Tempo und Witz, Schönheit und Angst. Bei einigen Szenen darf durchaus geschluckt werden. Vor allem aber geht es um Musik, um die Musik eines besessenen Künstlers. Die kommt leider zu kurz in „Wyssozki – Danke für mein Leben“.
Die Oper Leipzig komplettiert ihr Sortiment an Alt-Inszenierungen von Chefregisseur Peter Konwitschny. Nun hat sie auch den 1999 in Graz herausgekommenen „Macbeth“ an die Pleiße geholt. Der Regisseur selbst allerdings blieb den Endproben fern und lag auch zur Premiere im Spital. Während seiner jüngsten Graz-Inszenierung, Tschaikowskis „Pique Dame“, soll er sich in der steirischen Landeshauptstadt übernommen haben.