Matthias Creutziger ist in zwei Ausstellungen präsent, die unterschiedlicher kaum sein könnten – auf seine Präsentation in der Semperoper folgt nun eine Schau in Berlin.
Michael Ernst
Schlechte Inszenierungen gibt es genug, doch gute Oper funktioniert auch ohne Bühnenbild, wie die Semperoper mit Gaetano Donizettis klangschön angerührter „Lucrezia Borgia“ in konzertanter Aufführung beweist.
Kurt Masur dirigiert im Sonderkonzert zu den Musikfestspielen ein höchst spannendes Programm. Im Gespräch bekennt er: "Ich hatte eine Zeitlang das Gefühl, die Dresdner Philharmonie entwickle sich unter verschiedenen Dirigenten in eine etwas andere Richtung, dadurch war unsere Bindung zwischenzeitlich nicht ganz so groß. Jetzt ist sie aber wieder sehr eng geworden."
Am Montag gibt es wieder "Jazz in der Semperoper", diesmal mit deutlich afrokubanischem Einschlag. Kein Wunder, denn Tastenvirtuose Omar Sosa ist mit seinem "AFREECANOS"-Quintett zu Gast. Der Kubaner freut sich auf Dresden – und auf wen sich das Publikum freuen darf, wird im Interview verraten.
Die Sächsischen Landesbühnen Radebeul feiern den 1. Mai erst mit der Premiere „Der Kaukasische Kreidekreis“ und dann mit einer langen Brecht-Nacht. Der Augsburger Meister hat es verdient und dürfte sich über das Resultat gefreut haben.
Johann Strauss schrieb "Prinz Methusalem" für eine französische Bühne, das Stück kam aber dann 1877 in Wien heraus. In Sachsen ist es wahrscheinlich noch nie zu erleben gewesen. Die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras hat das nun geändert. Zwischen zwei Proben sprach sie mit Michael Ernst über ihr Projekt.
Die letzte Semperopern-Kooperation in der kleinen szene gelang engagiert und lustvoll. Künftig werden ähnliche Unterfangen, wenn überhaupt, im bislang gastronomisch genutzten Zweckbau am Zwingerteich abgehandelt. Einen Platz für solche Experimente sollte unbedingt erhalten bleiben, er steht der Musikstadt gut zu Gesicht und dient den Studiosi als Testlauf vor öffentlichem Publikum.
Wolfgang Hänsch ist ein herausragender Architekt. Er hat insbesondere in und um Dresden seine Spuren hinterlassen, sich zudem als kenntnisreicher Publizist erwiesen, und er wird noch für Aufsehen sorgen, wenn der Wind der Bau-Geschichte so manche Star-Architektur längst wieder zu Staub zerbröselt haben wird. Das Denkmal seines Lebens ist und bleibt die Semperoper. Möglicherweise, so meinte er sinnig im Gespräch, habe im 19. Jahrhundert, als Dresdens Bürger den so noch nie dagewesenen Bühnenturm der Oper monierten, die Geburtsstunde des Vereins Historischer Neumarkt geschlagen. Im Rückblick auf die Ruine mit den aufsteigenden Tauben regte Hänsch einen Ort des Gedenkens an: Schicksalsvögel und Bühnenschrott als bleibende Mahnung.
Der 13. Februar ist nicht nur im Dresden-Kalender ein unvergesslich bedeutsames Datum. Der alljährliche Tag des Gedenkens, hoffentlich auch des Besinnens, richtet Blick und Bewusstsein auf die sich nunmehr zum 65. Mal jährende Bombennacht. Die Dresdner Philharmonie wird in ihrem diesjährigen Gedenkkonzert das Dvorák-„Requiem“ aufführen und hat sich dafür einen besonderen Gastdirigenten geladen: den Tschechen Jirí Kout.