Dresden ist mal wieder für eine Sonderrolle gut, die in der Welt des Musiktheaters rekordverdächtig sein dürfte: Bevor im April 2010 die Oper „Notre Dame“ von Franz Schmidt an der Semperoper Premiere haben wird, will das Haus in Erfahrung bringen, ob es sich um eine Erstaufführung handelt oder nicht. Normalerweise genügt für solche Auskunft ein Blick ins Archiv. Doch schon die Wiener Uraufführung fand im Weltkriegsjahr 1914 zu dramatischer Zeit statt – und Dresden fiel im Februar 1945 bekanntlich in Schutt und Asche. Da ist nicht mehr viel zum Nachlesen übrig geblieben.
Michael Ernst
Christian Thielemann unterzeichnete diese Woche in der Semperoper seinen Vertrag als künftiger Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Auf Wunsch des federführenden Ministeriums für Wissenschaft und Kunst geschah dies hinter verschlossenen Türen. Gut denkbar, dass Irritationen befürchtet wurden und dieser Akt inmitten der Amtszeit von Generalmusikdirektor Fabio Luisi, der ab 2012 nach Zürich wechselt, zu keinem Spektakel geraten sollte.
Die Dresdner Philharmonie hat ein Klangbild entwickelt, das auf mehr als 135 Jahren Orchestertradition basiert und natürlich in der täglichen Arbeit fortgeführt, darüber hinaus aber auch dem musikalischen Nachwuchs vermittelt werden soll. Vom vor genau 15 Jahren ins Leben gerufenen Förderverein wurde dazu – nun schon zum zweiten Mal – eine Akademie gegründet, die jungen Musikerinnen und Musikern die Chance geben soll, im professionellen Alltag zu reifen.
Jazz mag nicht in Worte zu fassen sein – vielleicht in Bilder? (In jedem Theater ist der Blick hinter die Kulissen von besonderem Interesse. Dresdens Semperoper hat hierfür eine besondere Reihe etabliert: …