Hans Werner Henze ist am Montag unter großer Anteilnahme in seiner Wahlheimat Marino beigesetzt worden. Auch Vertreter der Staatskapelle und der Semperoper haben sich von ihrem Weggefährten verabschiedet.
Michael Ernst
Mit Hans Werner Henze hat die Musikwelt hat einen ihrer bedeutendsten Zeitgenossen verloren. Henze war in dieser Spielzeit zum Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle berufen worden. Sein allerletztes Konzert hörte er in Dresden.
Sie interessieren sich für Musik? Wer sich für Musik interessiert, wählt oft auch folgende Produkte: Literatur, Bildende Kunst und Inhalt statt hohler Fassade. Kennen Sie derlei fadenscheinig wortbrüchige Analogien? Fadenscheinig, weil marktorientiert. Wortbrüchig, weil computergeneriert. Also ohne Sinn und Verstand. Genau das, worauf die sogenannten Massen abfahren. Auf der Frankfurter Buchmesse wurden mal wieder die Weichen dafür gestellt.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was entrichten. Jedenfalls wenn er eine Stradivari im Handgepäck hat und auf die V-Männer vom bundesdeutschen Zoll trifft. Die haben einer Geigerin mit Stradivari jüngst 1,5 Millionen Euro Steuerschuld attestiert und – da sie dieses Sümmchen gerade nicht dabei hatte – die Violine konfisziert. Dass damit ein internationales Debakel ausgelöst wurde, womöglich mit Nachspiel, wird niemand bedacht haben. Aber nur so gelangte das Instrument vergleichsweise rasch wieder aus Zöllnerhänden zur Künstlerin zurück.
Apropos Cage: Der Mann ist zu seinem 100. Geburtstag am 5. September öffentlich derart huldvoll mit Elogen umrankt worden – andere Jubilare wären danach totgespielt. Aber er wird immer noch aufgeführt und sogar wahrgenommen. Ein ganzes Wochenende des TonLagen-Festivals in Hellerau steht im Zeichen des 1992 verstorbenen Meisters. Noch gibt es die Chance, daran teilzuhaben.
Hand aufs Herz: Was verdienen Sie eigentlich? Und bekommen Sie das auch? Um genau diese Fragen – wenn auch in bürokratisch modifizierter Formulierung – geht es derzeit dem Sächsischen Rechnungshof. Dessen Mitarbeiter haben an den Personalkosten im Kunstbetrieb was auszusetzen.
Noch sind genau acht Monate bis zum Geburtstag – und schon kommen die ersten Präsente auf den Tisch. Im Fall von Richard Wagner, der am 22. Mai 1813, also vor nun bald 200 Jahren geboren wurde, ist das schon mal legitim. Ein neues Buch verspricht tiefe Einblicke: „Mein Leben mit Wagner“.
Die Finanzkrise ist die Systemkrise ist die Chance des Theaters! Man taucht die Finger in tiefe Wunden und lacht sich zu Tode. Wer wird denn heute noch kriminell, wenn er sich auf Gesetze berufen kann? Wer sich auf Gesetze beruft, hat doch was zu verbergen.
Sie können es einfach nicht. Nicht die Waldschlösschenbrücke, nicht den gefährlichen Ersatzsteg für die Radfahrer, weder das Wiener Loch noch die klaffenden Löcher im Rathaus oder überall auf den Straßen in der sogenannten Landeshauptstadt. Hatte irgendwer tatsächlich daran geglaubt, dass es mit dem Kulturpalast anders sein wird?