Schumanns frühes Oratorium „Das Paradies und die Peri“ war seinerzeit sofort ein Publikums-Hit. Matthias Jung hat es jüngst aus dem Kuriositätenkabinett geholt. Lohnte das Abstauben?
2012 Juni
Am 16. Juni sind alle Kulturliebhaber in den Johannstädter Kulturtreff zur Poetischen Nacht eingeladen. Eine Sommergeschichte mit Musik und Tanz im verwunschenen Garten des Vereins wird sein Publikum mit vielen Lichtern und insgesamt 100 Musikern und Tänzern verzaubern.
Ideen muss man haben! Und wenn sie so blöd sind, dass man sie beim besten Willen nicht für sich behalten kann, muss man damit natürlich, na was? – in die Öffentlichkeit. Ist doch klar. Ebenso rasch, wie in der Politik Liebhaber von abgekupferten Doktortiteln und hoffentlich auch bald fliegende Teppichhändler entsorgt werden, gelangen Nonsense-Ideen zu Gesetzesvorlagen. Müllvermeidung wäre angesagt, im Großen wie im Kleinen – aber wie vergeblich das ist, beweist ja schon ein Blick in Dresdens Alaunpark. Die grüne Stube der „Kulturstadt“ gleicht jeden Morgen einer Deponie.
Das Jazz-Trio Feature-Ring hat mit seiner gleichnamigen Konzertreihe die „40“ überschritten und zählt schon längst zur Dresdner Jazzgeschichte. Mitte Juni haben sich die drei Jazzer nach ihrem 41. Konzert in die Sommerpause begeben und für den Herbst schon mal eine deftige Überraschung versprochen.
Am letzten Sonnabend kam Jules Messenets lyrisches Drama „Werther“, ziemlich frei nach Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, in der Freiberger Nikolaikirche heraus. Ich stelle mir die Frage, was Regisseure bewegt, in einem solchen Raum, dessen Architektur so viele Vorgaben mit sich bringt, eine Oper zu inszenieren – noch dazu ein Werk, das trotz mitunter ausladender Melodik, doch eine Reihe höchst subtiler Szenen hat, die der Intimität eines Kammerspiels bedürften.
In der vorletzten Premiere der Freiberger Spielzeit duelliert sich die Regisseurin Anja Sündermann mit Jules Massenets „Werther“. Die Oper ist schwer getroffen, rappelt sich aber auf.
„Ein bisschen schade, dass Sie um Ostdeutschland so einen Bogen machen!“, schrieb ich Andreas Staier kürzlich. Der antwortete prompt: „Vielleicht macht Ostdeutschland um mich einen Bogen? An mir soll’s jedenfalls nicht liegen!“ Also, machen wir mal den ersten, vorsichtigen Schritt. Eine Annäherung – in zehn Fragen.
Werbung ist doof. Selbst wenn sie originell gemacht ist, bleibt sie doch meist ein Angriff auf das vernunftbegabte Publikum. Und sowieso ein vorweggenommer Griff in die Geldtasche der Dummen. Wie schön also, wenn ein Kinoabend mal ohne den kommerziellen Schwachsinn startet. Zumal es sich um einen besonderen Film handelt …
Ein Gruß aus Rom, musikalisch, wie sonst. In der Oper war ich nicht, noch sind die Erinnerungen an Besuche der letzten Jahre präsent, da sollte so schnell keine weitere teure Enttäuschung dazu kommen… Aber große Oper findet hier auch auf den Straßen statt, in den Cafés, im Bus, in der Straßenbahn.