2012 Juni

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29.06.2012: „Musik – der erste Schritt in die Freiheit“

Ist es entscheidend, wo Musik entsteht, wo sie uraufgeführt wird, wo sie eine Art räumlicher Entsprechung hat? Oder ist nicht viel wichtiger, dass Musik eine Qualität hat, die sie von jedem Bezug zu Ort und Zeit unabhängig macht? Musikwissenschaftler mögen ausgiebig darüber streiten. Wenn aber neben dem geografischen Anlass auch ein geistiger steht, dann kann zwischen der in die Welt und alle Zeitlosigkeit entlassenen Musik und der konkreten Stätte ihrer Entstehung durchaus eine bleibende Verbindung gewachsen sein. Sie muss nur gepflegt werden.

26.06.2012: Musikalisches Kleeblatt für Gohrisch

Die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch sind ein Festival der Extraklasse. In diesem Jahr finden sie zum dritten Mal statt (28. bis 30. September) und sind damit längst Tradition. Da so etwas viel Geld kostet, gibt es jetzt am Sonntag (1. Juli) gleich zwei Benefizkonzerte – und auch die versprechen absolute Extraklasse.

25.06.2012: Horror in Leuben

Man muss es mögen oder sollte es meiden: Das Musical „The Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien ist ein Stück Unterhaltungstheater zum Mitmachen. Jetzt ist es wieder in Dresden zu sehen, diesmal in Leuben, wo es beim Premierenpublikum der Staatsoperette tatsächlich und unüberhörbar bestens angekommen zu sein schien.

23.06.2012: Auf die richtige Saite geschlagen

Pat Metheny hat einen deutschen Urgroßvater. Na gut, das hat er mit vielen Amerikanern von heute gemein. Aber er beruft sich wie kaum ein zweiter auf Johann Sebastian Bach. Damit dürfte der legendäre Gitarrist aus einem Nest im Staate Missouri schon eher eine Ausnahmerolle einnehmen. Nun kommt er mal wieder nach Deutschland, wo er in keiner der Bach-Städte auftritt. Dafür aber gleich zweimal in Dresden und Neuhardenberg.

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22.06.2012: Gift in b-Moll

Was haben sie nicht alles gestritten! Welche Orgel sollte denn nun die richtige sein für die falsche Frauenkirche, die mit Unmengen von Spenden- und Steuergeldern wiedererrichtet worden ist. Heute sind selbst erbitterte Gegner der Fake-Architektur still geworden. Denn erstens zeigt das Baugeschehen rund um die Frauenkirche, dass es noch viel, viel schlimmer geht, und zweitens ist die halbwegs wieder geschlossene Stadtsilhouette das wohl überzeugendste Argument. Von der Akustik soll hier ausnahmsweise einmal nicht die Rede sein.