Wer die letzten Tage pochenden Herzens bei den Musikfestspielen verbracht hat und nun nicht so schnell runterkochen kann – für den hier zehn Konzerttips im Juni. Fußball? Vergesst Fußball.
2012 Juni
Das kräftezehrende, umjubelte Konzert ist vorbei, Sponsoren-Fotos sind gemacht, Blumen und Fanbriefe übergeben. Nun sitzt Hélène Grimaud im mittelprächtig verwohnten Ambiente des Semperopern-Anbaus in ihrer Künstlergarderobe. Eigentlich müsste man, eigentlich dürfte man nach diesem Konzert nichts mehr zu ihr sagen. Aber ein bisschen reden wir dann doch noch. Ein Mitschnitt.
Heute ist Kindertag. Ein ganz großes Kind wird heute 65 Jahre jung. Was für ein Grund zum Feiern! Die Musikanten sollen aufspielen, all die Unverstandenen sich endlich verstanden fühlen, die Sprachlosen sollen sich Gehör verschaffen und die Richter sich in ihren Roben tümmeln. Genug wird nie genug sein, der Frühling sich von der Isar aus übers Land hermachen – und spätestens, allerspätestens, wenn sich der „Willy“ auf dem Plattenteller dreht, wissen wir alle, wer heute gefeiert wird. Herzlichen Glückwunsch, Konstantin Wecker!
Haydn, Bartók, Schubert, aber wie! Das ausverkaufte Palaiskonzert des Artemis Quartetts war der bisherige Höhepunkt der Musikfestspielsaison – und das Publikum ganz aus dem Häuschen.
Wir treffen uns im Schatten der Frauenkirche. Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja ist zum ersten Mal in Dresden – nach unserem Gespräch will sie ein bisschen die Stadt erkunden, viel Zeit hat sie nicht, sie will noch üben… Als ich ihr vorrechne, dass sie diese Woche die Hälfte aller Konzerte im Jahresplan geschafft hat, seufzt sie tief auf. Und lacht ein bisschen. „Ich hatte auch nachgerechnet,“ gibt sie leise zu. Wie sie sich tagtäglich motiviert, verrät sie im Interview mit »Musik in Dresden«.