In Dresden eröffnete der hochgelobte Mikhail Tatarnikov jüngst die Musikfestspiele. Die Kritiken waren gemischt. Auch die rasante Mozart-Kreuzfahrt der "Letten-Lover" konnte der junge Dirigent nicht so gut zusammenhalten. Insgesamt aber sorgt die Energie des Spiels der Protagonisten für einen ausgesprochen unterhaltsamen Abend an Bord der MS WAM.
2010 Juni
Da sitzt man in der Oper und wird das Gefühl nicht los, sich ab und zu nach so völlig unzeitgemäßen Erlebnissen zu sehnen. Aber kostbar verpackt müssen sie sein, wie ein lang ersehntes Weihnachtsgeschenk: Jules Massenets „Werther“ in Riga.
Von der "Lady Macbeth von Mzensk" handelt die zweite Kritikerpostkarte von Boris Michael Gruhl. Auch der zweite Abend des 13. Rigaer Opernfestes mit der Wiederaufnahme einer fünf Jahre alten Inszenierung war sehenswert.
Die Dresdner Spielzeit 2009/10 neigt sich dem Ende zu, und die ersten Rezensenten haben sich schon in den Festspielurlaub verabschiedet. Von verschiedenen Ecken der Welt treffen diesen Sommer wieder Postkartenkritiken bei »Musik in Dresden« ein. Boris Michael Gruhl eröffnet die "Sommerkorrespondenzen" mit einer Besprechung von Puccinis „Il trittico“ in Riga.
Die Kürzung der staatlichen Mittelzuweisungen trifft das HSKD hart. Zwar ist die von der Stadt Dresden kommende Förderung festgeschrieben. Trotzdem musste die Mitgliederversammlung des Vereins eine deutliche Entgeltanhebung mitten im Haushaltsjahr 2010 und dazu noch weitere Sparmaßnahmen beschließen.
Schloss Colditz war während des Zweiten Weltkrieges Gefangenenlager hochrangiger Offiziere. Waren die sechs Kriegsjahre ein unrühmlicher Abschnitt in der fast tausendjährigen Geschichte von Colditz, so wirkt er doch bis heute nach. Zwei Drittel der rund 20.000 Besucher des Schlosses im Jahr kommen aus dem Ausland. Jetzt bekommt das Schloss ein neues Image, neue Besucher: es wird Musikschloss.
Mit 120 Chorsängern und 50 Streichern wurde im Kulturpalast am vergangenen Wochenende eine recht massiv besetzte "Schöpfung" von Joseph Haydn gegeben. Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos leitete die Aufführung mit den Solisten Robin Johannsen, Markus Schäfer und Florian Boesch.
Eine Oper wollte er schreiben, um jeden Preis, auf jeden Fall. "Mein Morgen- und abendliches Künstlergebt heißt: Deutsche Oper", so der Komponist Robert Schumann, der am 8. Juni vor 200 Jahren in Zwickau geboren wurde. Hier kam jetzt zur Eröffnung der Geburtstagfeierlichkeiten »Genoveva«, sein einziges abgeschlossenes Bühnenwerk, zur Aufführung.
Das Orchester des Bolschoi-Theaters spielte die "Jolanthe" unter der Leitung von Vassily Sinaisky hinreißend gut. Warum, so fragt man sich nach 90 Minuten Ohrenschmaus, kennt man diese Oper den so gut wie gar nicht? An Lyrik und Dramatik steht sie anderen Werken Tschaikowskis, die wir kennen, doch kaum nach.