Rezensionen

21.05.2012: Mehr Leidenschaft, weniger laut!

Musikalische Welten lagen am Sonntag zwischen dem perfekten Timing des Mahler Chamber Orchestra am Vormittag und der störrisch-brachialen Klangkulisse der Tschechischen Philharmonie am Abend. Martin Stadtfeld versuchte seinen Auftritt immerhin mit einer in abartiger Geschwindigkeit gegebenen Zugabe vergessen zu machen.

19.05.2012: „Herz Europas“ mit Schrittmacher aus Übersee

Die Dresdner Musikfestspiele begannen mit einem sympathischen Missverständnis: Unter dem Motto „Herz Europas“ wird amerikanisch musiziert. Zumindest an den ersten vier Tagen des Festivals gab das junge Curtis Symphony Orchestra aus Philadelphia den Ton an. Und manchmal traf es mit ungebremster Energie mitten ins europäische Herz.

16.05.2012: Dysbalancen

Mit einem anspruchsvollen Sinfoniekonzert beendete das Junge Sinfonieorchester Dresden die Saison. Mancher mitwirkende Abiturient hatte an diesem Tag früh Generalprobe, dann mündliche Prüfungen und dann Konzert – da gab es Überschneidungen…

10.05.2012: Schräger Abgang

Ob Blond oder Brünett, dünn oder dick, hübsch oder hässlich – für Don Giovanni zählt nur, dass die Frau einen Rock trägt. Und wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, gibt es kein Halten mehr für ihn. Er nimmt sogar den Tod von Donna Annas Vater in Kauf, nur um seine Geliebte zu erobern. Und auch der Umstand, dass sein neustes Entdeckung Zerlina bald in den Stand der Ehe treten, stört ihn nicht… Heute wieder in der Semperoper.

01.05.2012: Von Copenhagen Hoedown zum Albtraum einer Nightmare Polka

Der Kunsthof Orth in Quohren bei Kreischa: Fast scheint es, als sei dieser Saal auf Musik aus Skandinavien abonniert. Diesmal gastierte das American Café Orchestra, das sich nach 1980 unter diesem sonderbaren Namen gründete und keinesfalls amerikanische Honky-tonk-Musik spielte, sondern zunächst mit internationalem Folk aus Ungarn, Amerika, Dänemark und Schweden begann.

30.04.2012: Was für ein Aufstieg – und was für ein Fall!

Die Oper Leipzig besinnt sich ihrer Uraufführungstradition und spielt Theater im Theater. Gegeben wird ein Arrangement, das viele Menschen bewegt (auf der Bühne), recht freie Platzwahl bietet (zur Premiere) und in rekordverdächtig kurzer Zeit entstanden ist (drei Wochen Probe). Der Titel „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ tut kaum was zur Sache. Wenig Aufstieg sahen wir. Aber viel Fall.