Michael Ernst

30.11.2010: Winterkorrespondenz vom Ring: Leipzig schmiedet am Comic

Richard Wagners Geburtshaus am Leipziger Brühl ist bereits 1886 abgerissen worden, an dessen Stelle wurde jüngst auch ein Nachfolgebau plattgemacht. 1878 kam in Leipzig der „Ring des Nibelungen“ erstmals außerhalb von Bayreuth heraus. Zwischen 1973 und 1976 inszenierte Joachim Herz den „Jahrhundert-Ring“. Da ist es nur logisch – das Jahr 2013 steht fast vor der Tür –, dass die Oper Leipzig jetzt erneut an einem Ring schmiedet. Oder?

25.11.2010: „Gisela!“ – merkwürdig, denkwürdig, besuchenswert

Wer Gisela heißt, hat gute Karten. Zumindest am 28. November in der Semperoper. Wer Gisela (oder auch Giesela) heißt, bekommt an diesem Tag nämlich freien Eintritt zur Oper „Gisela! oder: Die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks“ von Hans Werner Henze. Solche Marketing-Gags scheinen bitter nötig zu sein, denn schon die zweite Vorstellung der erst am 20. November in Dresden herausgekommenen Produktion war ziemlich mau besucht. Da sollte wohl auch jeder Giselle und jedem Giselher freier Zutritt gewährt werden.

24.11.2010: Erich und die Zeit der Kriege

Walter Sittler hat sein neues Erich-Kästner-Programm in Dresdens VW-Manufaktur vorgestellt: „Vom Kleinmaleins des Seins“ setzt etwas Wunderbares fort und steht doch ganz für sich. Das Publikum war begeistert und zeigte schon im Vorfeld ein derart starkes Interesse, dass kurzfristig eine Zusatzvorstellung anberaumt werden musste. Auch darin zeigten sich alle Beteiligten höchst professionell.

18.11.2010: Wer ist Gisela?

Die schönsten Plakate in der momentan so grauen Stadt zeigen ein wunderschönes Lächeln – und: "Gisela!" Das ist eine neue Oper von Hans Werner Henze, die am 20. November ihre Dresdner Erstaufführung hat. Der Altmeister ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit seinem Librettisten Michael Kerstan von Rom aus an die Elbe zu reisen, um der hiesigen Bühnenweihe von „Gisela!“ beizuwohnen. Vor der Generalprobe nahm er sich Zeit zu einem Interview.

04.11.2010: Ikebana in Noten? Eine Leidensgeschichte

Der Japaner Toshio Hosokawa hat die Leidensgeschichten von Dresden und Hiroshima in einem Klangbild verewigt, das kaum einen symbolischeren Ort als die Frauenkirche für die Erstaufführung durch die Dresdner Philharmonie finden könnte. Am Abend des 6. November ist es soweit.

04.11.2010: Rudolf Barschai – ein Abschied mit Bach

Der Dirigent und Komponist Rudolf Barschai wurde im September zu den Internationalen Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch erwartet. Kurzfristig ließ er aus gesundheitlichen Gründen sein spätes Debüt bei der Sächsischen Staatskapelle absagen. Am Dienstag ist er im Alter von 86 Jahren in Basel gestorben.

01.11.2010: „Chaplin“ mit Chaplin

Ein Leben für den Film für den Tanz für das Leben für das Lachen für das Weinen für die Liebe. Wer hat all das mit viel zu großen Schuhen ausgeschritten? Im zerschlissenen Anzug? Mit Melone überm schalkhaftigen Blick? Schnauzbart und Stöckchen als weitere Markenzeichen? Ja und ja, Charles Spencer Chaplin Jr., den wir alle viel besser als Charlie Chaplin kennen. Aber kennen wir ihn wirklich?

29.10.2010: Drei Premieren in drei Wochen

Regie Rita Schaller – das gilt nicht nur für den „Zigeunerbaron“ an der Staatsoperette. Obwohl dies erst einmal ihre nächste Premiere sein wird. Es sollte ursprünglich eine Koproduktion werden, die ist geplatzt, nun inszeniert Rita Schaller als Gast an der Staatsoperette den „Zigeunerbaron“ von Johann Strauss. In einer Probenpause erfuhr Michael Ernst, dass auf diese Premiere gleich noch zwei weitere folgen.