Am Sonntag geht es um Alles oder Nichts. Zumindest für die Kandidatinnen und Kandidaten der Dresdner OB-Wahl. Kopf oder Zahl, das dürfte erhebliche Auswirkungen auf die Musikszene der Stadt haben.
Michael Ernst
Ein Dirigent, dessen Musizieren als eine „naturereignishafte Weise“ empfunden wird, der ist reif für den Wagner-Preis. In diesem Jahr hat es Christian Thielemann ereilt, der zugleich zum Ehrenmitglied des Leipziger Richard-Wagner-Verbandes geschlagen wurde.
Oper ist ein Gesamtkunstwerk. Zur Premiere stehen sie alle gemeinsam auf der Bühne: Sängerinnen und Sänger, der Dirigent (seltener eine Dirigentin), sowie die Verantwortlichen für Regie, Bühnenbild und Kostüme. Erfolg oder Misserfolg einer Produktion hängt vom Miteinander aller Gewerke ab. Wo lernt man das?
Haarscharf ist die Musikstadt Dresden in dieser Woche an einem Desaster vorbeigeschrammt: Kopfloses Ausbluten durch Abwahl. Oder was das alles nur eine übertriebene Sorge?
Die Semperoper in Dresden ist führungslos – und das nun schon seit beinahe drei Jahren. Die Nachfolge der im Sommer 2012 verstorbenen Intendantin Ulrike Hessler sollte ursprünglich im Herbst 2014 der Belgier Serge Dorny antreten, doch der warf bekanntlich schon ein halbes Jahr zuvor wieder hin. Auf Kompetenzstreitigkeiten folgte eine ultimative Drohung. Daraufhin gab es die fristlose Kündigung Dornys durch den Freistaat. Seitdem wird vor Gericht verhandelt – ein satter Opernstoff!
Ohne Albrecht Goetze gäbe es ihn nicht, den Meetingpoint Music Messiaen. Dieser Verein und das daraus resultierende Europäische Zentrum für Bildung und Kultur in Görlitz-Zgorzelec sind die Krönung seines Lebenswerks. Jetzt gibt es Albrecht Goetze nicht mehr – hier der Versuch eines Nachrufs.
Keith Jarrett wird heute 70 und eine Grande Dame verabschiedet sich von der Bühne: Juliette Gréco geht auf ihre letzte Konzertreise.
Dresdens Feature-Ring steuert auf das nächste Jubiläum zu. Bald wird das 70. Konzert dieser grandiosen Veranstaltungsreihe präsentiert werden können. Zum Vollmond Anfang Mai gab es ein Überraschungskonzert.
„Was du bist, bist du nur durch Verträge.“ Richard Wagner musste es ja wissen. Schließlich war er vertraglich auch mal an Dresden gebunden, entzog sich dem aber durch Flucht. Sein Salär hätte er aber gern weiter bezogen.