Der »Vetter aus Dingsda« – das war vor hundert Jahren ein kommerziell durchgeplanter Riesenhit. Im Kraftwerk Mitte wirft die Inszenierung ernste Fragen auf.
Martin Morgenstern
Die Entrüstungswellen, die vor bald vier Jahren in Dresden hochschlugen, als Kathrin Kondaurow zur neuen Intendantin der Staatsoperette ernannt wurde, sind verebbt. Aber noch immer, scheints, kocht der Unmut des Publikums bei herausfordernden Inszenierungen leicht wieder hoch. Martin Morgenstern hat die Intendantin zur Lagebesprechung getroffen.
Endlich hat das Warten ein Ende: die ersehnte Uraufführung der neuen, von der Semperoper in Auftrag gegebenen Oper »Die andere Frau« von Torsten Rasch fand am Samstag statt.
Die Richard-Wagner-Liebhaberin Angela Merkel hat mit einer Musikalie aufhorchen lassen.
„Schatz, er spielt unsere Variationen“ – das hätten die Dresdner Besucher am gestrigen Mittwochabend im Kulturpalast beglückt hauchen können. Schrieb…
Die Königstochter Aida und Radamès, der ägyptische Feldherr, versichern sich gerade im Duett ihre Liebe, da wird das Publikum der Deutschen Oper jäh aus seinen Schwärmereien gerissen. Giuseppe Sinopoli ist vom Pult gestürzt. Die Musiker rufen um Hilfe; Ärzte versuchen noch, den Dirigenten wiederzubeleben. Umsonst. Aus. Zwanzig Jahre ist das her.
Von wegen behäbiges Kreuzfahrtschiff: Mit »Blondinen bevorzugt« ist an der Staatsoperette nun eine temporeiche Superyacht im Spielplan.
Wenn die aktuellen Berliner Dreier-Sondierungsgespräche stocken sollten, sei den Parteivertretern ein abendlicher Beethoven-Exkurs ans Herz gelegt.
Der Kulturpalast hat für drei Wochen eine akustische Hülle bekommen.