Martin Morgenstern

29.11.2009: Leberwurst, Lorelei, einerlei – George Gershwins musikalische Komödie „Pardon My English“ erlebt seine europäische Erstaufführung

Es sind die inszenatorischen Kleinigkeiten, die in "Pardon My English" einfach funktionieren: da wird den pathetisch singenden Duettisten das Bühnenbild quasi unter dem Hintern ab- und zum nächsten Tableau umgebaut. Und in der kitschigen Hochzeitssuite-Szene poppen zwei riesige preßluftgefüllte Liebesrosen in die Szenerie. Leuben ist auf dem Weg, die Selbstironie des Genres wiederzuentdecken. Jetzt bloß nicht die Pferde scheumachen!

29.10.2009: Wie wär’s denn mit dem Johanneum? Die „Konzertfreunde Dresden“ sind aufgewacht und schlagen einen Umbau vor

Lange, eigentlich viel zu lange hat die Gesellschaft Dresdner Konzertfreunde e.V. zur aktuellen Konzerthaus-Debatte geschwiegen. Nun haben die Konzertfreunde mit Ex-Justizminister Geert Mackenroth (CDU) an ihrer Spitze die Katze aus dem Sack gelassen. Einen Konzertsaal wollen sie tatsächlich, aber nicht an den bisher diskutierten Orten in einem Neubau, sondern im Johanneum.

25.10.2009: 3. Sinfoniekonzert: „Familienaufstellung“ nach Beethoven

Am Freitag standen Beethovens Tripelkonzert und Tschaikowskis "Vierte" auf dem Programm der Sächsischen Staatskapelle. Die Aufstellung der drei Solisten im "Grand Concerto Concertant" – der Flügel stand schräg und beschallte leider nur die rechte Parketthälfte direkt – sei Anlaß, kurz die Aufstellung der Staatskapelle zu rekapitulieren. Täuscht die Erinnerung, oder war in den letzten Jahren und besonders unter Fabio Luisi die Furtwängler-Variante der "amerikanischen Aufstellung" (Erste Geigen und Bratschen außen) oft die Variante der Wahl?

21.10.2009: Der ECHO Klassik in „Deutschlands schönster Brauerei“

Am Sonntag nachmittag defilierten sie wieder. Ein roter Teppich lag ausgerollt vor dem Haus, das die meisten Fernsehzuschauer vage als "Deutschlands schönstes Brauhaus" abgespeichert haben dürften. Küsschen hier, Gewinke da. Es war der Tag der Tage für die klassische Musikindustrie: der ECHO Klassik, der sich fürs Fernsehen etwas verschämt als "Echo der Stars" tarnt, kehrte nach Dresden zurück.

12.10.2009: Konzertmeister der Philharmonie: „Zwischen utopischen und realistischen Wünschen unterscheiden“

"Ein neues Konzerthaus ist eine fantastische Vision", sagte Helma Orosz in ihrem Grußwort zum Kulturpalastjubiläum. Finanziell sei es aber von der Stadt neben den bestehenden kulturellen Engagements nicht zu schultern. Schützenhilfe erhält die OB dabei auch von den drei Konzertmeistern der Philharmonie, die sich letzte Woche in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt haben. »Musik in Dresden« druckt ihn ab.

09.10.2009: Prof. Gerd Uecker: „Dresden könnte ein Konzerthaus gut gebrauchen“

"Klare Gewichte" fordert Prof. Gerd Uecker von der neuen sächsischen Regierung in Kunst- und Kulturfragen im folgenden Gespräch. Mit dem designierten Chefdirigenten Christian Thielemann hat die neue Kunstministerin auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen in Dresden gesetzt. Ob sich jetzt – mit dem immer weiter wachsenden internationalen Renommee der Kulturstadt – auch in Sachen Konzerthaus wieder etwas bewegt? Martin Morgenstern hat dazu mit dem zu Saisonende scheidenden Intendanten gesprochen.

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09.10.2009: Christian Thielemann wird Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle

Christian Thielemann wird ab der Saison 2012/13 der neue Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Das teilten Kunstministerium und Orchester am Freitag abend mit. Die frühe Einigung auf einen Nachfolger von Fabio Luisi, der die sächsische Landeshauptstadt auf eigenen Wunsch verlässt und ans Opernhaus Zürich wechselt, fällt in die ersten Amtstage der neuen sächsischen Ministerin Sabine Irene Freifrau von Schorlemer (parteilos).