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„AHAB“: Klaus Maria Brandauer spielt die Dresdner „Wunderharfe“

"Es ist eine Geschichte über uns selbst, über unsere Vorlieben, Schwächen, Lügen und Chancen." So beschreibt Klaus Maria Brandauer sein neuestes Bühnenprojekt, eine "Sinfonische Parabel" für einen Schauspieler und großes Orchester. Am Sonnabend hat Brandauer das Projekt in Dresden vorgestellt, ohne jedoch zu viel über Inhalt und Form zu verraten. Immerhin, der Titel steht schon fest: "AHAB" heißt das Werk, geschrieben wurde es von dem tschechischen Komponisten Libor Sima.

"In "AHAB" geht es um Sie. Und um mich. Um uns alle." (Foto: Michael Ernst)

Ahab – das ist der Kapitän des Walfängers "Pequod" in Herman Melvilles 1000-Seiten-Wälzer "Moby Dick". Ein rücksichtsloser, charismatischer Draufgänger, aber auch ein Menschenfeind, ein Verirrter. "Da kommt man schnell auf Brandauer", räumt der Regisseur und Produzent Martin Mühleis ein, der sich den Abend ausgedacht hat und momentan gemeinsam mit Brandauer an letzten Details feilt. Die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Sebastian Weigle steht dem österreichischen Schauspieler bei der Dresdner Uraufführung zur Seite. Später geht das Projekt auf Tour nach Baden-Baden, mit anderen Städten sei man noch in Verhandlung. Auch eine Hörbuchfassung ist geplant.

In dem Bühnenmonolog gehe es "um die Grundfragen des Lebens", sagt Mühleis. Über die musikalische Umsetzung habe er bei der Bearbeitung des Textes lange nachgedacht. Schließlich die Überzeugung: "Die Urkraft kann man nicht mit einem Streichquartett erzählen!" Ergo stand die klanggewaltige "Wunderharfe" (Richard Wagner über die Staatskapelle) bald als Projektpartner fest. Brandauer stieß später dazu und freut sich nun, "bei diesem harmonischen Wundergebilde dabei zu sein." Mit dem Dresdner Klangkörper unter Giuseppe Sinopoli hat er 1995 bereits Arnold Schönbergs "Gurrelieder" auf CD eingespielt.
 
"AHAB" – Eine sinfonische Bühnenparabel für einen Schauspieler und Orchester
nach Motiven des Romans "Moby Dick" von Herman Melville
Komposition: Libor Sima
Gesamtkonzeption, Textbearbeitung, Regie und Produktion: Martin Mühleis
Sprecher: Klaus Maria Brandauer
Sächsische Staatskapelle Dresden

Uraufführung: 25./26. September 2010 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden