Martin Morgenstern

16.02.2010: Doch mehr als ein Ausflug: Thomas Quasthoff singt Soul, Pop & Blues

Mit dem neuen Programm "Tell it like it is" knüpft Thomas Quasthoff anfangs nahtlos an sein erstes Jazz-Album an. Und schon beim ersten Titel sind die leichten Beklemmungen wieder da: Quasthoff singt zu "clean", sein Englisch ist zu weich, die stimmlosen Zischlaute in peace, so, whistle etc. sind allesamt vornehm stimmhaft. So versenden sich die ersten paar Songs, ohne tiefere Eindrücke zu hinterlassen. Und dann passiert es, ganz plötzlich.

14.02.2010: Dona nobis pacem – Das Gedenkkonzert der Staatskapelle

Wer genau hinhörte und -sah, merkte, mit welcher Anspannung die Staatskapelle dieses Gedenkkonzert am Abend des 13. Februar über sich brachte. Deutliches Kopfnicken des Konzertmeisters, um noch den letzten Einsatz zu koordinieren; auch Christian Thielemann dirigierte buchstäblicher als sonst, zeigte jede Verzögerung, jeden Taktwechsel übergenau an. Interpretatorisch "fuhr man auf Sicht", mit halbangezogener Handbremse. Zwei Namen machten das Konzert indes doch noch zum Gänsehauterlebnis.

10.02.2010: „Ich fühle mich inspiriert und angestachelt“ – Christian Thielemann über seine Pläne mit der Sächsischen Staatskapelle

Äußerlich entspannt trat Christian Thielemann am Mittwoch vor die zahlreich erschienenen Pressevertreter. Die rechtlichen Stolperfallen im nunmehr zum "Fall" gewordenen Streit mit Luisi darzulegen, überließ er Staatsministerin von Schorlemer. Selbst redete er lieber über seine Pläne in Dresden: ein bisschen internationaler soll das Haus werden ("Wer dirigiert in Berlin, Wien, New York? Die sollen auch zu uns kommen"), die musikalische Tradition nicht aus dem Blick verlieren. Die alljährlichen Gedenkkonzerte am 13. Februar will der künftige Chef sämtlich selbst übernehmen.

29.12.2009: Weihnachten im Alumnat

Für Kreuzchor und Kapellknaben ist Ende Dezember Hochkonjunktur. Konzerte, Vespern und Messen jagen einander; gemütliche Bescherung am Heiligabend und gemeinsames Gänsebratenessen mit der Familie am darauffolgenden Feiertag sind für die Knaben deshalb nicht drin. Überhaupt, wie feiern die Alumnaten des Kreuzchors oder die Bewohner des nur einen Katzensprung entfernt liegenden Vincentiusstifts Weihnachten?

12.12.2009: „Entlastung vom Realismus des Stoffes“ – Jens-Daniel Herzog und Mathis Neidhardt im Gespräch über Händels »Giulio Cesare«

Nach der Dresdner Erstaufführung im Jahre 1934 im Festspielhaus Hellerau unter Karl Böhm kehrt Händels »Giulio Cesare in Egitto« am Sonntag nach 75 Jahren nach Dresden zurück. Aus diesem Anlass hat Martin Morgenstern mit dem Regisseur Jens-Daniel Herzog und dem Bühnenbildner Mathis Neidhardt gesprochen.

02.12.2009: „Wo fühle ich mich zuhause, was kann man mir noch zumuten?“ Dieter Jaenicke über den ersten „TonLagen“-Jahrgang

Unter dem neuen Intendanten Dieter Jaenicke haben die Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik dieses Jahr einen neuen Namen bekommen. Die "TonLagen" wollen verstärkt jüngere Besucher anziehen. Ein innovatives Konzept hatte Intendant Jaenicke den Besuchern versprochen, in dem die zeitgenössische Musik mit ihren Schwesterkünsten in Berührung kommt.