Das Hellerauer Festspielhaus feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Nach der künstlerisch produktiven Anfangszeit, der der Erste Weltkrieg ein jähes Ende setzte, wurde das Gebäude als Polizeischule und bis zur Wende von russischen Soldaten als Lazarett und Turnhalle genutzt. Inzwischen aber haben die zeitgenössischen Künste den »Grünen Hügel der Moderne« zurückerobert. Nun prangt auch wieder das restaurierte Yin-und-Yang-Symbol im Giebel.
Martin Morgenstern
Am 3. Oktober 2011 wird der amerikanische Komponist Steve Reich 75 Jahre alt. Seine Kompositionen pulsieren; ihre immer wiederkehrenden rhythmisch-harmonischen Muster treiben den Hörer voran und entheben ihn irgendwann der Zeit. Als »minimal music« ist sein Kompositionsstil bekannt geworden. Bis heute inspiriert das Künstler in aller Welt.
"Berührt – geführt": Wer eine Figur anrührt, muss sie bewegen, muss etwas mit ihr anstellen, das Spiel voranbringen. Dabei eine Strategie zu haben, hilft. Nach dem Erfolg mit einer Henze-Oper in der letzten Spielzeit hoffte die Semperoper-Intendantin bei der Wiedereinladung des Inszenierungsteams wohl auf einen weiteren Erfolg. Herausgekommen ist Langeweile, aufgesext mit ein bisschen hilfloser Provokation.
Zur Eröffnung des TONLAGEN-Festivals in Hellerau findet die Welt-Uraufführung von Kayhan Kalhors »Cinema Jenin – A Symphony« statt. Musiker aus dem Iran, den Vereinigten Staaten, aus dem Westjordanland und aus Ägypten übernehmen Soloparts. Begleitend zur Musik werden Szenen aus dem gerade entstehenden Dokumentarfilm »Cinema Jenin« gezeigt.
"Selbst wenn der Klang des Instruments einen Quantensprung macht – wenn die Kollegen der Meinung sind, eine Klarinette sollte eben schwarz sein, haben unsere Kunden psychologisch erst mal schlechte Karten" sagt Frank Jank. Gemeinsam mit dem Instrumentenbauer und ehemaligen Fagottisten Johannes Wahrig betreibt Jank im ehemaligen "Kaiserlichen Postamt" in Dresden-Loschwitz die Firma HEYDAY’S und experimentiert an den Materialeigenschaften von Orgelpfeifen, Klarinetten, Fagotten.
Ein sympathischer Kultur-Overkill droht Dresden am kommenden Samstag. Abschluss-, Eröffnungs- und Sonderkonzerte aller Art buhlen gleichzeitig um Besucher. »Musik in Dresden« gibt einen kleinen Veranstaltungsüberblick und macht die Entscheidung hoffentlich ein bisschen einfacher. Den Kummer darüber, was man gleichzeitig alles verpasst, können wir leider kaum mildern…
Die Bremer Kammerphilharmonie brachte zu den Frauenkirchen-Festtagen ein geistreiches Gastgeschenk mit. Die zweite Fassung von Robert Schumanns „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ op. 52 eröffnete 1845 das denkwürdige Konzert im vornehmen Dresdner „Hotel de Saxe“, bei dem Clara Schumann das Klavierkonzert ihres Mannes zur Uraufführung brachte.
"Wenn es ein Paradies gibt, so muss es dem Sommer in Moritzburg sehr ähnlich sein." Wer hätte so träumerische Worte von einem Intendanten erwartet? Seit zehn Jahren leitet der Cellist Jan Vogler das Moritzburg-Festival in alleiniger künstlerischer Verantwortung.
Die Kunstministerin selbst war es zu Anfang, die in ihrer Rede zum Eröffnungskonzert der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch in eine Reihe mit Salzburg und Bayreuth stellte. Persönlicher, spannender, unkomplizierter als ihre großen Brüder sind die Gohrischer Festspiele, waren sich die Besucher einig. Und der künstlerische Leiter Tobias Niederschlag liebäugelt schon mit einem eigenen Konzertsaal…