Staatskapelle, Thielemann, Bruckner Acht – das war 2009 der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Jetzt sind die Ringe getauscht, die Verbindung musikalisch wunderbar bekräftigt.
Martin Morgenstern
Vierunddreißig Mal wird Christian Thielemann in den kommenden zwölf Monaten am Pult der Staatskapelle Dresden stehen. Weder er noch das Orchester sind jedoch an einem Konzert beteiligt, das für einige Musikjünger den heimlichen Höhepunkt der Saison 2012/13 darstellen dürfte. Im Jahresprogramm der Kapelle findet man es versteckt auf Seite 68.
Das Pavel Haas Quartett spielte einen Abend schmerzvoll an der Grenze des Erträglichen entlang: auf Schloß Albrechtsberg präsentierten die Musiker das erste Quartett ihres Namensgebers, schwelgten in Smetanas „Aus meinem Leben“ und zelebrierten Schuberts Quartett Nr. 14.
Der Juni 2007 war sonnig und heiß. Angela Merkel traf sich in Heiligendamm mit den Herrschern der Welt. Der DAX knackte die 8.000 Punkte. Und in Dresden begann ich einen kleinen Blog über das Kulturleben der Stadt zu schreiben.
Blitzartig ist die künstlerische Saison 2011/2012 vorbeigerast. Die Sächsische Staatskapelle hatte eine ungewöhnliche Capell-Compositrice zu Gast: Lera Auerbach, 1973 in Tscheljabinsk geboren, komponiert, schreibt Gedichte, malt, formt kleine Skulpturen. Als Pianistin überzeugte sie weniger, wie ein Ausflug nach Jena zeigte. Und sonst? Eine kleine Bilanz.
Mathis Neidhardt, Dresdner Bühnen- und Kostümbildner, war während der neunziger Jahre am hiesigen Staatsschauspiel engagiert. Seit 2001 ist er freischaffend tätig, immer öfter gemeinsam mit dem Regisseur Jens-Daniel Herzog. Im Opernhaus Zürich hat am 21. Oktober nun die Humperdinck-Oper „Die Königskinder“ Premiere.
Das Eröffnungskonzert der Musikfestspiele gehört inzwischen traditionell jungen Künstlern. Mit dem Curtis Symphony Orchestra aus Philadelphia präsentierte sich dieses Jahr eines der besten Nachwuchsorchester der Welt. Martin Morgenstern hat mit Roberto Díaz, dem Präsidenten des renommierten Curtis Institute, über das Orchester gesprochen.
Vor dreißig Jahren kam Sir Colin Davis erstmals nach Dresden. Die Kapelle macht ihm nun ein musikalisches Geschenk zum 85. Geburtstag: eine kleine Europa-Tournee ausschließlich mit Mozart. Heute Abend ist Gelegenheit, den Altmeister noch einmal in Dresden zu erleben.
Bis der neue Philharmonie-Konzertsaal der Asche des alten Mehrzwecksaals entsteigt, erschließt sich das Orchester eine Anzahl Ausweichspielstätten. Fast die Hälfte Besucher werden dann erst einmal weniger kommen – so die düstere Prognose des Intendanten. Anselm Rose hat sich jedoch eine Menge einfallen lassen, um den Rest der Getreuen bei der Stange zu halten und auch für neugierige Erstbesucher attraktiv zu sein. Eine der besten Ideen: die „BahnCard“ für Philharmoniekonzerte.