300 Jahre Traum aus Angst und eine Nacht im Traum aus Bier und blauem Dunst: Den Angstraum als Oper von Janacek nach einer Komödie von Karel Capek präsentiert ein Gastspiel aus Moskau im Mahen-Theater von Brno. Das Ensemble der international bekannten Helikon-Oper wagt es erstmals „Die Sache Makropulos“, 1926 in Brünn uraufgeführt, nach Russland zu bringen.
Boris Gruhl
Was für ein berührender Moment, wenn der besungene Weg aus der Unterwelt zu einem schmerzvollen Tanzduett aus Erfahrungen einer unaufhaltsamen Entfremdung wird: die Hochschulinszenierung von »Orpheus und Euridike« begeisterte Boris Michael Gruhl wiederholt, nun auch in der Zweitbesetzung.
Aus weiter Ferne die Soloklarinette, hinreißend gespielt. Einstimmung auf das große Gefühl. Reine Natur in sündlos klarer Luft des Hochgebirges, schneeweiße Gletscher vor reinem Himmelsblau: Eugen d’Alberts Musikdrama »Tiefland« wird dieses Wochenende in Görlitz serviert.
Mit der Bahn fährt man entspannt in gut fünf Stunden durch romantische Landschaften von Dresden über Prag nach Brno. Die Stadt lädt vom 16. bis 28. November Freunde aus aller Welt zu einem exzellenten Festival ein.
Nein, auf aktuelle politische Entscheidungen des Dresdner Stadtrates zur Zukunft der Staatsoperette spielt diese Inszenierung nicht an, damit haben die Särge im Schlussbild nichts zu tun. Der neue "Zigeunerbaron" an der Staatsoperette ist gut gemeint – aber leider alles andere als gut gelungen.
So, der Fünfjahrplan in Sachen Tanz ist in Dresden zu Ende. Die geplante Kunst zum Zwecke der Bereicherung und Erneuerung einer örtlichen Szene unter Berufung auf deren Traditionen fand weitestgehend eben ohne jene Szene statt. Mit flauem Gefühl verlässt man nun leider auch die letzte Präsentation im dafür viel zu großen Saal des Hellerauer Festspielhauses mit dem Titel „Collavocation“ von Takao Suzuki.
Frisch und innovativ beginnt die Saison der Semperoper. Zeichen dafür, dass die Verantwortlichen wissen, dass es keinen Sinn mehr macht kulturelle Ansprüche lediglich in den immer unerreichbarer werdenden Gefilden überholter bildungsbürgerlicher Ideale und Rituale zu verorten?
Ein Fest zu Ehren von Heinrich Schütz gibt es seit Jahren, zuletzt – als "Heinrich-Schütz-Tage" – nicht gänzlich störungsfrei und konzeptionell nicht immer überzeugend. Für dieses Jahr kündigen die Veranstalter in neuer Organisations- und Erscheinungsform ein Musikfest an, das diesem Titel nun endlich gerecht werden soll.
Seit 2004 findet in New York das Fall for Dance Festival statt. Das Dresden Semperoper Ballett hat dieses Jahr im Finalprogramm des Festivals am 8. und 9. Oktober sein Debüt in New York geben. Mit Bravour, absoluter Könnerschaft und individueller Ausstrahlung gewannen die Tänzer die Sympathien des Publikums im ausverkauften Saal.