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Ein Fest für Janácek

Er gehört mit Dvorak und Smetana zu den drei Großen der tschechischen Musik. Seine Opern erobern derzeit die Bühnen der ersten Häuser in aller Welt. Sinfonik und Kammermusik sind längst kein Geheimtipp mehr. Brno, bzw. Brünn, zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik, als Zentrum der mährischen Landschaft, ist aufs engste mit Janáceks Schaffen verbunden, das in seiner einzigartigen Musikalität aus der Sprachmelodie dieser Landschaft hervorgegangen ist.

Am 16. November beginnt das Festival mit mehr als 30 Präsentationen von Opern, Konzerten und Theateraufführungen, dazu kommen Workshops, Vorträge, Ausstellungen. Mit Spannung wird das Gastspiel der Moskauer Helikon-Opera, am 16.11., erwartet, eine der ersten Adressen für innovatives Musiktheater in Russland. Unter der Leitung von Gennady Rozhdestvensky zeigt das Ensemble seine Inszenierung von Janáceks „Die Sache Makropulos“, nach der Komödie von Karel Capek, die man in Brno auch im Original als Theateraufführung sehen kann.

Das absurd-komische Werk „Die Ausflüge des Herrn Broucek auf den Mond“ kommt in seiner Originalfassung von 1917 als späte Uraufführung, am 17.11., heraus, das Frühwerk „Sarka“ ist ebenfalls erstmalig, ab 26.11., in der Urform von 1887 zu erleben. Der weltberühmte Choreograf Jirí Kylián kreiert eine neue Fassung zum dritten Satz der „Sinfonietta“, Janáceks bekanntestem Instrumentalwerk, für die Visualisierung der anderen Sätze wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben. Am 23.11. zeigt das Prager Nationaltheater seine neueste Produktion, die gefeierte Sicht des texanischen Multikünstlers Robert Wilson auf Janáceks „Katja Kabanowá“.

In den unterschiedlichen Konzerten erklingt Janáceks Musik im Kontext seiner Zeitgenossen und „Verwandten“ wie etwa Schönberg und Berg, zudem spürt man den Korrespondenzen mit den Einflüssen des Expressionismus nach. Mit Dietrich Hilsdorfs Inszenierung der Oper „Lulu“ von Alban Berg gastiert am 27.11. das Aalto Theater aus Essen, Dirigent ist Stefan Soltesz.

Für ausländische Besucher bietet die Festivaldirektion ein Dauerticket für 115,00 €, mit dem man alle Veranstaltungen besuchen kann, die Hotels bieten besondere Rabatte, mit der Bahn fährt man entspannt in gut fünf Stunden durch romantische Landschaften von Dresden über Prag nach Brno.