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Mit Heinrich Schütz in die Welt

In Dresden hat er am längsten gelebt und gewirkt: Heinrich Schütz, der erste bedeutende deutsche Komponist mit klaren europäischen Dimensionen. Sie bestimmen seine Biografie und seine künstlerische Arbeit.
Ein Fest zu seinen Ehren, bislang die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage, gibt es seit Jahren, zuletzt leider nicht gänzlich störungsfrei und konzeptionell nicht immer überzeugend.

Für dieses Jahr kündigen die Veranstalter, der Verein Mitteldeutsche Barockmusik, mit Partnern in der Geburtsstadt Bad Köstritz, in Weißenfels wo das musikalische Talent entdeckt wurde und Dresden, in Zusammenarbeit mit der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft, in neuer Organisations- und Erscheinungsform ein Musikfest an, das diesem Titel gerecht werden soll. Ein Fest von zehn Tagen, kurz nach dem 425. Geburtstag, am 8. Oktober, vom 15. bis 24. Oktober, in den genannten Orten. Schütz-Wanderer können sich auf eine mitteldeutsche Klangreise begeben, sie werden musikalisch zudem in den inhaltlichen Korrespondenzen und durch die Herkunft der internationalen Ensembles und Solisten sowie in deren Programmen musikalische Kunde aus vier Himmelsrichtungen vernehmen.

Besonders interessant dürfte am Montag, den 18. Oktober, eine Concert-Lecture sein, die in dieser ungewöhnlichen Konzertform Heinrich Schütz und Georg Rosenmüller gewidmet ist. „Klingendes Werk und sachkundige, sensible Deutung mit einem der international gefragtesten Interpreten für die Musik des 17. Jahrhunderts“, wird angekündigt, wenn als artist in residence 2010 La Chapelle Rhénane unter der Leitung von Benoit Haller im Konzertsaal der Hochschule für Musik musiziert. Hier kommt das Ensemble aus Richtung Westen. In den Süden führt ein Konzert mit dem ensemble amarcord & Capella Saggitariana aus Dresden unter Norbert Schuster.

Nach Süden, nach Süden: Amarcord (Foto: PR)

Das Orlando di Lasso Ensemble wird unter Detlef Bratschke unter dem Motto „Heinrich Schütz og Danmark“ musikalische Linien nach Norden und zurück verfolgen. Das Vokal Concert Dresden und die Capella de la Torre stellen u.a. Preussische Festlieder aus Königsberg von Zeitgenossen vor. Sicher ist Schütz nicht der Komponist für alle Fälle oder Feuerwerks-Event-Kulturen, aber mit entsprechenden Interpreten und Musizierweisen können die Funken musikalischer Entdeckungen und Überraschungen in der Musik des 17. Jahrhunderts sehr hell und festlich sprühen.

Das ist auch Anliegen des neuen Teams, und in der Gestaltung der 28 Programme, 9 davon in Dresden, im Verlauf von 10 Tagen, nachvollziehbar.

 

Das Heinrich-Schütz-Fest 2010 in Dresden

18. Oktober
17.30 Uhr, Hochschule für Musik
Buch-Präsentation, Heinrich-Schütz-Dokumente und Johann-Rosenmüller-Gesamtausgabe
19.30 Uhr, Hochschule für Musik, Konzertsaal
Concert-Lecture: Schütz und Rosenmüller
La Chapelle Rhénane

21. Oktober
19.00 Uhr, Dreikönigskirche
Schütz-Junior
Konzert des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden

22. Oktober
20.00 Uhr, Dreikönigskirche
Schütz und Italien – Schütz und die Italiener
ensemble amarcord & Capella Saggitariana Dresden

23. Oktober
11.00 Uhr, Gemäldegallerie Alte Meister
Sonderführung: Mit Schütz Italien entdecken
18.00 Uhr, Kreuzkirche
Vesper des Dresdner Kreuzchores: Von England her…
20.00 Uhr, Dreikönigskirche
Heinrich Schütz og Danmark
Orlando die Lasso Ensemble

24. Oktober
15.30 Uhr, Gemeinderaum Evangelisches Pfarramt Pillnitzer Landstraße 8
Vortrag mit Klangbeispielen: Schütz und seine europäischen Bezüge
Dr. Matthias Herrmann
17.00 Uhr, Loschwitzer Kirche
Danket Gott an allen Enden
Vocal Concert Dresden, Capella de la Torre

Eine Textfassung des Artikels ist am 13. Oktober in den Dresdner Neuesten Nachrichten erschienen. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung, ihn hier erneut abdrucken zu dürfen.