Mit dem inzwischen bereits traditionellen Gastspiel des Gustav Mahler Jugendorchesters beginnt nun bereits die dritte Staatskapell-Spielzeit, die von der Pandemie betroffen ist.
Björn Kühnicke
In Hellerau öffnet das Neue-Musik-Festival »TONLAGEN – Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik« seine virtuellen Türen. Das einst von Udo Zimmermann als „Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik“ gegründete Festival wird seit 2019 von Moritz Lobeck geleitet. Die zweite von ihm kuratierte Ausgabe des Festivals gliedert sich bedingt durch COVID-19 in mehrere Teile. Bis 2. Mai 2021 lädt Lobeck nun zu einem ersten digitalen Gang mit Konzerten, Gesprächen und Symposien ein.
Zum ersten Mal überhaupt spielen die Philharmoniker Miloslav Kabeláčs 3. Sinfonie: die Komposition aus dem Jahre 1957 öffnet eine Tür zu einem unbekannten, musikalischen Land, eine Tapetentür, hinter der sich eine alternative Musikgeschichte versteckt. Der Weg über die einzelnen Klangregister bis hin zur vollen Besetzung erlaubt den Abend über den entwöhnten Ohren eine behutsame Wiederannäherung an den Orchesterklang. Nach einem Jahr Entzug reibt man sich Augen und Ohren, und fragt sich, wie so etwas überhaupt funktionieren kann.
Im Februar vergangenen Jahres begaben sich die Geigerin Nora Scheidig und die Pianistin Cristina Allés Dopico, zwei junge Dresdner Musikerinnen, für die Aufnahme ihrer ersten CD ins Studio.
Es ist eine fast wunderliche Geistersonate, der außer den Kameraleuten und Tontechnikern nur eine Hand voll Pressevertreter beiwohnen darf: das diesjährige Gedenkkonzert der Philharmonie zum 13. Februar.
Eine ungewöhnliche Konzertsituation, in der eine Uraufführung die Hörer überzeugen konnte, ältere Werke jedoch versagten: die Dresdner Sinfoniker haben Prohlis zum Klingen gebracht.
Das Konzertleben liegt darnieder, Musiker versuchen ihr Publikum mit einer Schwemme von digitalen Gratisangeboten bei Laune zu halten – können aber ihre Miete nicht mehr zahlen. Ein Triumvirat will hier Abhilfe schaffen. Jan Vogler, Thomas Hesse und Scott Chasin haben sie sich den digitalen Konzertsaal »Dreamstage« ausgedacht, den Jan Vogler nun mit der Pianistin Hélène Grimaud einweihte.
Die Corona-Krise ist für freiberufliche Musiker und Künstler (und natürlich auch für Musikkritiker) eine Zäsur im selbstgewählten Lebensentwurf. Man hinterfragt vieles, finanziell geht es manchmal an die Grenzen der Belastbarkeit. In der beruflichen Zwangspause hat Björn Kühnicke mit dem Dresdner Sänger Cornelius Uhle gesprochen.
Die »Meistersinger« als Singspiel, auf der Suche nach unbeschwerter Leichtigkeit: Ein solcher Ansatz passt in und für eine Stadtgesellschaft, die sich nach Entlastung sehnt. Aber sind Kulissenschieberei, verhüllende Vorhänge und Illusionstheater wirklich die richtige Antwort auf die Fragen, die sich in unserer Zeit stellen?