Dieser »Graf von Luxemburg« wird das Theater nicht retten. Er muss ja sehen, wie er selber klar kommt, dieser liebenswerte Hallodri, dem das Geld nur so aus den Händen flattert…
2011
„Die Szene ist reizend, wird sich komponieren wie Öl und Butterschmalz, ich brüte schon, Sie sind da Ponte und Scribe in einer Person..“, so Richard Strauss in einem Brief vom 21. April 1909 an den Österreichischen Dichter Hugo von Hofmannsthal. Er hatte damit begonnen den Text zur Oper „Der Rosenkavalier“ zu schreiben und zwei Tag zuvor an Strauss die erste Szene geschickt. Da lag die Dresdner Uraufführung der ersten gemeinsamen Oper „Elektra“, am 25. Januar, noch nicht ganze drei Monate zurück…
Vermissen Sie was? DeutschlandRadio Kultur und die Staatlichen Kunstsammlungen haben ihre Galeriekonzerte beendet. Einvernehmlich und trotz "energischen Bemühens". Die letzten der schon geplanten Konzerte sind aus Etatgründen abgesagt worden. Und, fehlt Ihnen was?
Ein bemerkenswertes Stimmtalent, ausgebildet in Dresden, will stilistische Grenzen überwinden. Frisch und erfolgreich vom Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber gekommen, steht Lena Sundermeyer doch schon im musikalischen Leben – Vielfalt gehört für sie mit dazu. Weitere Konzerte und CD-Produktionen stehen bevor.
„Rosenkavalier“-Züge! Schon bald nach der Uraufführung der Oper rollten sie aus der Hauptstadt nach Dresden. Heutzutage undenkbar. Immerhin fuhr hier am Sonntag, überpünktlich zum Jubiläum, eine Straßenbahn extra. Zwar nicht mit begierigem Publikum zum Opernhaus, doch mit zahlreichen Menschen, die sich für die Geschichte des Bühnen-Bestsellers sehr interessierten.
"Briefmarkenopern" war das Hochschulkonzert betitelt. Kleinstwerke wurden da präsentiert, manchmal nicht mehr als eine fixe Idee. Einige davon überzeugten, indem die Komponisten mit den jeweils zu Gebote stehenden Mitteln ökonomisch haushalteten. Andere enttäuschten. »Musik in Dresden« revanchiert sich nun: mit einem druckfrischen Bogen Briefmarkenrezensionen.
In dem am Freitagabend in Hellerau aufgeführten "New Work" des Choreographen Édouard Lock kommen nur wenige Bewegungen vor, die mit den Augen vollständig nachvollziehbar sind. Was in den anderthalb Stunden auf der düsteren Bühne passiert, lässt sich kaum adäquat in normaler Sprechgeschwindigkeit wiedergeben – es ist ein Destillat des rasanten Lock’schen Bewegungsrepertoires aus den letzten dreißig Jahren.
Vor einigen Jahren gastierte sie in der VW-Manufaktur und seitdem wartet man in Dresden sehnsüchtig auf ein erneutes Gastspiel der Geigerin Hilary Hahn. Grund genug, zum Gewandhaus Leipzig aufzubrechen. In Gestalt des 4. Violinkonzertes von Henri Vieuxtemps hob sie dort einen musikalischen Schatz aus der Versenkung.
Er haucht noch dem hölzernsten Holzblock Leben ein und spielt Percussion in Geschwindigkeiten, die seine Sticks nur mehr als Fläche wahrnehmbar werden lassen: Martin Grubinger verzauberte wieder einmal den Kulturpalast. Gastdirigent Hannu Lintu gestaltete außerdem eine ansprechende Sibelius-Aufführung.