Dass die Sächsische Staatskapelle nicht nur in Dresden, sondern auch international als Tourneeorchester gefragt ist, verdient kaum mehr eine Erwähnung, ist beinahe Routine. Aber beim jetzt bevorstehenden Gastspiel in China ist alles ein wenig anders als sonst. Orchesterdirektor Jan Nast verriet im Gespräch kurz vor der Abreise schon mal einige Details.
2011
Japanische Künstler in Dresden – wie halten sie es aus, in diesen Tagen fern der Heimat zu sein? Wie können sie die Menschen hier mit ihrem Können begeistern, während die Gedanken gleichzeitig bei den Freunden und der Familie in Japan sind? Tänzerinnen des Semperoper-Balletts geben Auskunft, stellen aber auch Fragen und hoffen, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernen wird.
Als wenn es nicht schon ungewöhnlich genug wäre, dass da morgen im Kulturpalast zwei Bratscher vor dem Orchester stehen: sowohl Christina Biwank als auch Nils Mönkemeyer spielen neu gebaute Instrumente aus dem deutschsprachigen Raum statt nobel gealterter Italiener. Ein Trend? »Musik in Dresden« hat bei Mönkemeyers Geigenbaumeister nachgefragt.
Das Semperoper Ballett widmet seine nächste Aufführung den Menschen in Japan. Der Staatsopernchor gibt für die Erdbebenopfer ein Benefizkonzert. Und auch der Kreuzchor gedenkt der Katastrophenopfer mit einer Vesper. Mithin mahnt der Kreuzkantor: im Gegensatz zu Erdbeben und Tsunami sei die atomare Katastrophe von Menschen gemacht. "Es handelt sich bei dieser Tragödie also auch um eine fatale Selbstüberschätzung, die Natur beherrschen zu können."
Verleiht die Stadt Dresden ihren renommierten Kunstpreis einem Künstler, der als stasibelastet gelten muss? Nachdem der Dresdner Saxofonist Dietmar Diesner entsprechende Beschuldigungen gegenüber dem Schlagzeuger Günter "Baby" Sommer äußerte, steht die Frage im Raum. Die Tatsachen sprechen eine eindeutige Sprache; ihre Bewertung jedoch ist umstritten.
Wenn sich die Stadt Radebeul nicht an der Finanzierung der Landesbühnen beteilige, werde das Stammhaus Radebeul eben nicht mehr bespielt, so hieß es kürzlich schulterzuckend aus dem Hause Schorlemer. Das Landesbühnen-Orchester empfindet diese Drohszenarien als belastend. Mit einem offenen Brief hat sich der Orchestervorstand nun an den Ministerpräsidenten gewandt – und bittet darum, dass alle Beteiligten aufeinander zugehen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Die deutsche Spieloper ist besser als ihr Ruf. Bei Albert Lortzing dem „Spielopernweltmeister“ ist noch etliches zu entdecken. Sein Meisterstück „Der Wildschütz“ steht jetzt als Produktion der Dresdner Hochschule für Musik auf dem Spielplan des Kleinen Hauses.
"Zwei Wege" heißt das Doppelkonzert, das Christina Biwank, Solobratschistin der Philharmonie, und Nils Mönkemeyer, Solovirtuose und (noch) Sachsens jüngster Hochschulprofessor, am kommenden Wochenende gemeinsam aufführen werden. Zwischen den Proben haben wir uns in der "Brennessel" getroffen – und über das klanglich edelste aller Musikinstrumente gefachsimpelt.
Ekkehard Klemm, Rektor der Musikhochschule und Leiter der Singakademie, hat sich mit einem offenen Brief an die sächsische Kunstministerin gewandt. "Irritiert und fassungslos" sei er angesichts der drohenden Einsparungen, Kürzungen und Fusionen innerhalb der sächsischen Orchesterlandschaft. Wir drucken den Brief ab.