2010

26.04.2010: Vom etwas krampfhaften Versuch, Franz Schmidts Oper „Notre Dame“ dem Vergessen zu entreißen

Angesichts der Premiere von "Notre Dame" darf man die Frage stellen, ob nicht eine konzertante Aufführung preisgünstiger den gleichen Stand der Erkenntnis vermittelt hätte als eine ohnehin beinahe konzertante Inszenierung. Wohl bemühte man viel auf- und abfahrende Bühnentechnik; dann verebbte aber die Personenführung immer wieder in dekorativem Leerlauf an der Rampe.

26.04.2010: „In dem Moment, in dem man denkt: Wow, was für ein Geiger, ist etwas schief gelaufen.“ John Holloway im Gespräch

John Holloway erhielt seinen ersten Geigenunterricht mit fünf Jahren. Später studierte er bei Yfrah Neaman an der Guildhall School, spielte internationale Wettbewerbe. Vor seinem Auftritt im Rahmen eines Benefizkonzerts zur Innensanierung der Dresdner Kreuzkirche am 25. April befragte Katharina Müller den Hochschulprofessor für »Musik in Dresden«.

25.04.2010: Generationswechsel in Leuben: „Prinz Methusalem“ übernimmt Zepter

Dass man sich in der neuen Leubener Inszenierung der Johann-Strauss-Operette "Prinz Methusalem" schamlos gut amüsieren kann, ist vor allem der Bühnenfassung der in Kroatien geborenen Regisseurin Adriana Altaras geschuldet, die den schmalen Pfad zwischen Publikumsanbiederung und gewollt modernistischer Neuinterpretation des Genres leichtfüßig entlangtänzelt. Sänger und Orchester der Staatsoperette sind unter Ernst Theis‘ stilsicherer Leitung dabei so gut drauf wie lange nicht.

18.04.2010: An der Staatsoperette wird „Prinz Methusalem“ neu entdeckt

Ihre Karriere begann mit Hosenrollen an der Staatsoperette. Jetzt singt Jana Frey den "Prinzen Methusalem" in der Inszenierung von Adriana Altaras. Christan Grygas gibt die andere Besetzungsvariante. Eine Woche vor der Premiere schwärmen beide von der Musik, besonders von drei wunderbaren Duetten, die sie jeweils mit ihren Prinzessinnen singen dürfen.

16.04.2010: Kraftakt Kraftwerk – der Oberbürgermeisterin neue Kleider

Aus dem geplanten Kulturkraftwerk soll nun ein abgespecktes Operettenkraftwerk werden. So schlägt es die Oberbürgermeisterin heute dem Stadrat vor. Demzufolge soll das Theater der Jungen Generation nach und nach an seinem bisherigen Standort saniert werden – und nur die Operette ins sanierte Kraftwerk Mitte ziehen. Der Vorteil dieser Lösung laut OB: halbierte Kosten! Ihre Argumentation erinnert indes an des Kaisers neue Kleider.

12.04.2010: Parteidoktrin stört Orchesterkultur – das Landesjugendorchester probte den Eklat

Milko Kersten hatte seine Teilnahme an den Konzerten des Landesjugendorchesters abgesagt. „Seichte Filmmusik“ chinesischer Komponisten, so Kersten, neben Schumann und Mahler; und unter einem chinesischen Dirigenten, dessen "künstlerische und pädagogische Qualität", vorsichtig formuliert, mit den hiesigen Ansprüchen "nicht kompatibel" sei? Dafür hat sich der Dresdner Dirigent nicht hergegeben. Der Musikrat versucht derweil, den Ball flachzuhalten.