Angesichts der Premiere von "Notre Dame" darf man die Frage stellen, ob nicht eine konzertante Aufführung preisgünstiger den gleichen Stand der Erkenntnis vermittelt hätte als eine ohnehin beinahe konzertante Inszenierung. Wohl bemühte man viel auf- und abfahrende Bühnentechnik; dann verebbte aber die Personenführung immer wieder in dekorativem Leerlauf an der Rampe.
2010
John Holloway erhielt seinen ersten Geigenunterricht mit fünf Jahren. Später studierte er bei Yfrah Neaman an der Guildhall School, spielte internationale Wettbewerbe. Vor seinem Auftritt im Rahmen eines Benefizkonzerts zur Innensanierung der Dresdner Kreuzkirche am 25. April befragte Katharina Müller den Hochschulprofessor für »Musik in Dresden«.
Johann Strauss schrieb "Prinz Methusalem" für eine französische Bühne, das Stück kam aber dann 1877 in Wien heraus. In Sachsen ist es wahrscheinlich noch nie zu erleben gewesen. Die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras hat das nun geändert. Zwischen zwei Proben sprach sie mit Michael Ernst über ihr Projekt.
Dass man sich in der neuen Leubener Inszenierung der Johann-Strauss-Operette "Prinz Methusalem" schamlos gut amüsieren kann, ist vor allem der Bühnenfassung der in Kroatien geborenen Regisseurin Adriana Altaras geschuldet, die den schmalen Pfad zwischen Publikumsanbiederung und gewollt modernistischer Neuinterpretation des Genres leichtfüßig entlangtänzelt. Sänger und Orchester der Staatsoperette sind unter Ernst Theis‘ stilsicherer Leitung dabei so gut drauf wie lange nicht.
Ihre Karriere begann mit Hosenrollen an der Staatsoperette. Jetzt singt Jana Frey den "Prinzen Methusalem" in der Inszenierung von Adriana Altaras. Christan Grygas gibt die andere Besetzungsvariante. Eine Woche vor der Premiere schwärmen beide von der Musik, besonders von drei wunderbaren Duetten, die sie jeweils mit ihren Prinzessinnen singen dürfen.
Aus dem geplanten Kulturkraftwerk soll nun ein abgespecktes Operettenkraftwerk werden. So schlägt es die Oberbürgermeisterin heute dem Stadrat vor. Demzufolge soll das Theater der Jungen Generation nach und nach an seinem bisherigen Standort saniert werden – und nur die Operette ins sanierte Kraftwerk Mitte ziehen. Der Vorteil dieser Lösung laut OB: halbierte Kosten! Ihre Argumentation erinnert indes an des Kaisers neue Kleider.
Am kommenden Sonnabend gastiert die argentinische Cellistin und zweifache ECHO-Klassik-Preisträgerin Sol Gabetta in der Dresdner Frauenkirche. Sie wird das Cellokonzert des britischen Komponisten Sir Edward Elgar (1857-1934) spielen, das auch auf ihrer jüngsten CD-Veröffentlichung enthalten ist. Alexander Keuk sprach mit der Künstlerin.
Der Dresdner Kammerchor unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann widmet sich im Konzert in der Dresdner Hochschule für Musik am 17. April dem Schaffen von Robert Schumann anlässlich seines 200. Geburtstages. Und bewegt sich allein mit der Auswahl von zwei Werken dabei zwischen Exzentrik und Idyll.
Milko Kersten hatte seine Teilnahme an den Konzerten des Landesjugendorchesters abgesagt. „Seichte Filmmusik“ chinesischer Komponisten, so Kersten, neben Schumann und Mahler; und unter einem chinesischen Dirigenten, dessen "künstlerische und pädagogische Qualität", vorsichtig formuliert, mit den hiesigen Ansprüchen "nicht kompatibel" sei? Dafür hat sich der Dresdner Dirigent nicht hergegeben. Der Musikrat versucht derweil, den Ball flachzuhalten.