Die nackten Zahlen des 2010er Jahrgangs sprechen eine deutliche Sprache: Die Publikumsauslastung der Dresdner Musikfestspiele konnte auf 93 % gesteigert werden. Damit wurden die höchsten Einnahmen aus dem Kartenverkauf seit Gründung der Festspiele erwirtschaftet. Nun hofft der Intendant, dass sich die öffentliche Hand zu einer höheren Förderung entschließt, um die Festspiele auch international weiter zu etablieren.
2010
Die Premiere der Oper Faust/Margarete von Charles Gonoud am Samstag 5. Juni 2010 begeisterte ihr Publikum, innen im Opernhaus wie außen auf dem Dresdner Theaterplatz. Die Semperoper hatte zu kostenlosem Kunsterlebnis unter freien Himmel eingeladen. Dort genossen etwa 4000 Zuschauer die Neuinszenierung der populären Oper.
Noch bis zum 4. Juli 2010 wird im elbseitigen Vestibül der Dresdner Semperoper eine Ausstellung »Magie und Irritation« mit 26 großformatigen Porträtfotos von historischen Hut- und Perückenköpfen sowie Schaufensterpuppen zu sehen sein, die aus der Zeit von 1880 bis 1960 stammen. Geschaffen hat die Aufnahmen der in Dresden lebende Musik- und Theaterfotograf Matthias Creutziger.
Lennart Dohms dirigierte im Societätstheater die Aufführungen (zumeist) russischer Werke bei "Global Ear". Gegenwartsmusik ist bei den Musikfestspielen schwer auszumachen, hier allerdings waren Werke gekoppelt, deren Nebeneinander keinen überzeugenden Gesamteindruck hinterließ.
Bei der jüngsten Tournee der Sächsischen Staatskapelle präsentierte Christian Thielemann die erste gemeinsame CD: es ist der Mitschnitt des 2. Sinfoniekonzerts vom September 2009 mit der 8. Sinfonie c-Moll von Anton Bruckner. Die besonderen Umstände dieses Konzertes sorgen für eine hochklassige Aufnahme.
Zwei lettische Vollblutmusikerinnern gastierten bei den Dresdner Musikfestspielen mit einem Sonaten-Abend im Palais im Großen Garten: Baiba und Lauma Skride interpretierten auf höchstem Niveau Werke von Franz Schubert, Maurice Ravel und Dmitri Schostakowitsch
Vom 8. bis zum 13. Juni 2010 präsentiert das Sächsische Vocalensemble e.V. das Robert-Schumann-Fest in Dresden. Es wird an einem der Dresdner Lieblingsorte der Schumanns, im Palais Großer Garten, veranstaltet. Die Festwoche, die den 200. Geburtstag des Komponisten würdigt, steht unter dem Motto „Sein Genius hat die Gaben reicher denn je gespendet“ (Clara Schumann).
Das zweite Wochenende der "Russlandia"-Musikfestspiele hatte einmal mehr orchestrale Leckerbissen zu bieten, neben dem 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms war beim erneuten Gastspiel des Russischen Nationalorchesters die 4. Sinfonie c-Moll des russischen Komponisten Sergei Tanejew (1856-1915) zu entdecken.
Wie bekommt man Freunde der Orgelmusik und Freunde der hochromantischen Sinfonik an einen Tisch? Oder anders gefragt: wie läßt sich die Frauenkirche fast bis auf den letzten Platz füllen? Richtig: man spielt die 3. Sinfonie c-Moll Opus 78, die "Orgelsinfonie" von Camille Saint-Saëns, einen imposanten Klassiker, der dennoch aufgrund seines Aufwandes selten erklingt.