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33. Dresdner Musikfestspiele mit Rekordeinnahmen zu Ende gegangen

Mit einem mitreißenden Open Air Konzert haben sich die Dresdner Musikfestspiele am Sonntagabend von »Russlandia« verabschiedet. David Krakauer’s »Klezmer Madness!« boten zum Abschluss eine faszinierende Mischung aus Klezmer, Jazz, Rock, Soul, Funk und Hip-Hop, und begeisterten damit das Publikum in der Jungen Garde. Der Intendant der Dresdner Musikfestspiele, Jan Vogler, ist mit der Resonanz zufrieden: »Wir sind sehr glücklich über den großen Publikumszuspruch und die wundervolle Festivalatmosphäre. Das schöne Wetter des Abschlusswochenendes hat uns den Abschied von ›Russlandia‹ leichter gemacht.«  

Zu den Höhepunkten des 33. Festspieljahrgangs zählten die Gastspiele der großen Orchester und Ensembles Russlands, darunter das Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg unter Valery Gergiev, das Russische Nationalorchester unter Mikhail Pletnev, und Orchester, Chor und Solisten des Bolschoi-Theaters Moskau unter Vassily Sinaisky. Große Momente erlebten die Festspielbesucher auch bei den beiden Projekten, die im Bereich gesellschaftlich-soziales Engagement angesiedelt waren: Das Schülertanzprojekt »Let´s Dance! Der Feuervogel« und das Amateur-Musical »Anatevka«. Über 2000 Besucher erlebten das faszinierende Tanzstück mit 120 Dresdner Schülerinnen und Schülern, das diese in fünfwöchiger Probenarbeit unter Anleitung der Choreografen Josef Eder und Royston Maldoom einstudiert hatten. Auch die rund 30 Laiendarsteller des Musicals »Anatevka« überzeugten mit beeindruckendem Spiel und Gesang. Beeindruckend – in jeder Hinsicht – waren außerdem die Auftritte so herausragender Solisten wie Mischa Maisky, Emanuel Ax, Murray Perahia oder Martin Stadtfeld. 

Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Musikfestspiele war die Verleihung des Glashütte Original MusikFestspielPreises an den russischen Stardirigenten Valery Gergiev im Rahmen seines Konzertes mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg im Kulturpalast. Gergiev wurde für die Förderung junger Musiker geehrt, in diesem Sinne will er auch das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro dem Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb zugute kommen lassen. Einen besonders emotionalen Moment gab es bei der Dresdner Erstaufführung von Tigran Mansurians Cellokonzert mit Jan Vogler und dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Semyon Bychkov – hier nahm der Komponist selbst den begeisterten Applaus des Publikums entgegen.

Die Resonanz auf das vielfältige Festspielprogramm schlägt sich in den Zahlen nieder: Die Publikumsauslastung konnte von rund 90 % im Vorjahr auf 93 % gesteigert werden – bei einem erhöhten Kartenangebot von 20 % im Vergleich zu 2009. Auch bei den Karteneinnahmen konnte eine Steigerung von ca. 20 % gegenüber 2009 erzielt werden. Damit wurden die höchsten Einnahmen aus dem Kartenverkauf seit Gründung der Festspiele erwirtschaftet. Der Anteil regionalen Publikums betrug 52 %, aus dem restlichen Bundesgebiet kamen 38 % der Besucher. Der Anteil des internationalen Publikums stieg auf 10 %. Nun hofft der Intendant, dass sich die öffentliche Hand trotz Sparzwängen allerorten zu einer höheren Förderung entschließt, um die Festspiele auch international weiter zu etablieren. Angestrebt sei langfristig, so Jan Vogler im Pressegespräch am Freitag, ein Gesamtbudget von rund 5 Millionen. Das wäre etwa eine Verdoppelung des augenblicklichen Budgets.

Im Jahr 2011 finden die Dresdner Musikfestspiele vom 19. Mai bis 5. Juni statt.