Bis zum 10. Juni sind wir nun fast täglich in bessere Welten entrückt. Die Musikfestspiele tragen uns über den Wahlsonntag, machen diverse Idiotien des Alltags vergessen und vielleicht, vielleicht geben sie uns Visionen besserer Zeiten.
Rezensionen
Die jungen Schweizer Musiker um die Band IKARUS stellten im April im Festspielhaus Hellerau die neuen Stücke des Kompositionsstudenten Ramón Oliveras und das Bandalbum MOSAISMIC vor.
Und was für einer! Isabel Karajan becirct mit einem Shakespeare-Abend in der Semperoper.
Darauf hat die Welt nicht gewartet. Aber Dresden! Ein neues Musical an der Staatsoperette enttäuschte trotz solider sängerischer Leistungen am Ende auf der ganzen Linie.
Eigentlich stand Leipzig an diesem Wochenende ganz im Zeichen der Literatur. Im Leipziger Schauspielhaus aber wurde getanzt. Zu sehen: der dreiteilige Abend »If you were God« von Martin Harriague mit dem Leipziger Ballett.
Bedřich Smetanas heitere Oper »Die Verkaufte Braut« wird in der Semperoper in der Inszenierung von Mariame Clément weit unter Wert verkauft.
»Ultimatum« heißt die neueste Produktion der Dresden Frankfurt Dance Company mit Uraufführungen von Jacopo Godani. Die Frankfurter Premiere wurde im Bockenheimer Depot jubelnd gefeiert. Ab 28. März gibt es den Abend in Hellerau, dem Europäischen Zentrum der Künste in Dresden, zu sehen.
Mal wieder eine Reise. Nach Stuttgart. Dort gibt es nach mehr als zwanzig Jahren wieder eine gemeinsame Produktion der Oper, des Balletts und des Schauspiels. »Die sieben Todsünden«, eine schon im Vorfeld umstrittene Produktion. Am Ende frage ich mich: was kann der Brecht dafür, dass er ein Mann war? In Stuttgart wird nämlich das Ballett mit einer Show von Peaches kräftig aufgemischt. Das soll wohl provozieren. Es endet bei Brecht. In der Kleinbürgerlichkeit.
Ballroben, Smokings und Live-Musik. Am Freitag war es endlich wieder so weit. Der Semperopernball lockte alte und junge, berühmte oder einfach nur reiche Menschen aus nah und fern zum 14. Mal nach Dresden. Eine Ballnacht, so verzaubert, das sogar Cinderella ihren gläsernen Schuh hier verlieren könnte. Aber moment: hätte bei Cinderellas Ball auch Andreas Gabalier auf der Bühne gestanden?