Rezensionen

13.12.2009: OSTENde und der Hauch neuen Lebens

OSTENde. Schon die Schreibweise lädt zu
Begriffsspielerei ein. Und schließt bewusst Mehrdeutigkeiten ein. IC Falkenberg
und Dirk Zöllner sind OSTENde und sie machen eins klar: mit dem Osten sind sie
noch lange nicht fertig. Mit im Osten entstandener Musik sowieso nicht. Und
doch ist bei ihnen alles ganz anders. Am dritten Adventswochenende rockten sie
die Tante Ju in Dresden.

 IC Falkenberg und Dirk Zöllner sind die Frontmänner von OSTENde

29.11.2009: Leberwurst, Lorelei, einerlei – George Gershwins musikalische Komödie „Pardon My English“ erlebt seine europäische Erstaufführung

Es sind die inszenatorischen Kleinigkeiten, die in "Pardon My English" einfach funktionieren: da wird den pathetisch singenden Duettisten das Bühnenbild quasi unter dem Hintern ab- und zum nächsten Tableau umgebaut. Und in der kitschigen Hochzeitssuite-Szene poppen zwei riesige preßluftgefüllte Liebesrosen in die Szenerie. Leuben ist auf dem Weg, die Selbstironie des Genres wiederzuentdecken. Jetzt bloß nicht die Pferde scheumachen!

29.11.2009: Winterkorrespondenz 3: Moskauer Erstaufführung des „Wozzeck“ am Bolschoi Theater

Alban Bergs „Wozzeck“, 1925 uraufgeführt in Berlin, das Meisterwerk des Musiktheaters im 20. Jahrhundert, wurde bislang nur einmal, 1927 am damaligen Kirow-Theater, in Leningrad, heute wieder Mariinsky-Theater in St. Petersburg, gegeben. Die erste Moskauer Inszenierung der Oper findet jetzt in der Neuen Szene statt. Ein in allen Partien musikalisch und darstellerisch überzeugendes Ensemble macht den Abend zu einem außergewöhnlichen Ereignis.

29.11.2009: Novembereske Lied-Romantik – Vesselina Kasarova im Liederabend

Sie hat mit Rossini Welterfolge gefeiert, singt Mozart glasklar und Händel voller Glut. 2008 gab sie ihr Debut als Carmen und zwischen Massenet, Rossini und Händel wechseln ihre derzeitigen Engagements. In Dresden hat sie eine treue Schar von Verehrern, allerdings hätte man Vesselina Kasarova ein rappelvolles Haus zu ihrem Liederabend gewünscht. Stattdessen: spärlicher Applaus für ein novembereskes Programm.

22.11.2009: Gleich hinter Dresden steht das Märchenschloss am Schwanensee…

Solchen Jubel, solche Begeisterung hat man lange nicht mehr nach einer Premiere in der Dresdner Semperoper erlebt. Mehr als zehn Minuten Applaus für „Schwanensee“. Im Verlauf des Abends schon spart das Publikum nicht mit Beifall für die Solisten, für die außerordentlichen Leistungen der Damen des Corps de Ballet und für die eleganten Tänze beim Walzer des ersten Aktes, für die brillanten Divertissements des zweiten Aktes.