Niemand kann sagen, was aus den gegenwärtigen Machtkämpfen in Ägypten werden mag. Sicher ist nur: Auch der zweite Anlauf der Sächsischen Staatskapelle, erstmals in ihrer mehr als 460-jährigen Geschichte auf afrikanischem Boden zu musizieren, ist abgesagt worden. Die momentane Nachrichtenlage ließ nichts anderes erwarten.
Michael Ernst
Die Italienerin Roberta Guidi di Bagno ist in Dresden längst keine Unbekannte mehr. Nun stattet sie an der Semperoper das Ballett „Coppélia“ aus, märchenhaft und irgendwie sächsisch, ja geradezu meissnerisch – fehlen nur die blauen Schwerter. Oder nicht?
Vermissen Sie was? DeutschlandRadio Kultur und die Staatlichen Kunstsammlungen haben ihre Galeriekonzerte beendet. Einvernehmlich und trotz "energischen Bemühens". Die letzten der schon geplanten Konzerte sind aus Etatgründen abgesagt worden. Und, fehlt Ihnen was?
„Rosenkavalier“-Züge! Schon bald nach der Uraufführung der Oper rollten sie aus der Hauptstadt nach Dresden. Heutzutage undenkbar. Immerhin fuhr hier am Sonntag, überpünktlich zum Jubiläum, eine Straßenbahn extra. Zwar nicht mit begierigem Publikum zum Opernhaus, doch mit zahlreichen Menschen, die sich für die Geschichte des Bühnen-Bestsellers sehr interessierten.
Musicals sind ein schweres Geschäft. Sie wollen nur spielen und unterhalten, aber sie sollen auch ordentlich Geld abwerfen. Also wird an der Preisschraube gedreht, so weit es eben geht. Ein Vabanquespiel: Werden die Tickets zu teuer, bleiben sie unverkäuflich. Also muss, wie so oft, am anderen Ende gespart werden, an der Kunst. Das Ergebnis ist eine Musical-Gala. Ein Abstecher führte „Das Phantom der Oper“ jetzt in den Kulturpalast.
Das klingt nach einem Rekord: Vladimir Jurowski ist zwar regelmäßig Gast von Dresdner Semperoper und Sächsischer Staatskapelle, doch allein diesen Januar steht er gleich zehnmal am Pult! Mit Michael Ernst sprach er für Musik in Dresden ausführlich über Tschaikowski und Schostakowitsch, über seine Herkunft aus einer berühmten Musikerfamilie sowie über die Aussichten für Gohrisch.
Das diesjährige Neujahrskonzert der Staatsoperette Dresden führte von der maroden Spielstätte in Leuben aus in ein funktionierendes Europa der Kultur. Heile Welt? Wahrscheinlich handelt es sich da wohl eher um reichlich verklärte Vergangenheit. Man wird doch wohl bitte noch träumen dürfen?
Wenn die Sächsische Staatskapelle zu Silvester aufspielt, spielt sie vor allem fürs Fernsehen. Das Publikum in der Semperoper hat bei diesem Prozedere brav mitgespielt, obwohl es nur als Staffage diente. Doch im Mittelpunkt des quotenträchtigen Ereignisses stand die Musik. Dafür schwebte auch "La Netrebko" ein.
Die Band Caminho kommt sich spanisch vor, sie feiert sich und die eineinhalb Jahrzehnte ihres Bestehens in 15 Kurzkonzerten und einem CD-Live-Recording vor Publikum. Für das kommende Vierteljahr sind diverse Überraschungen vorprogrammiert.