Michael Ernst

25.10.2011: Hans Neuenfels schreibt „Das Bastardbuch“

Wenn von Hans Neuenfels die Rede ist, dürften die meisten Menschen sicherlich an den Musiktheater-Regisseur denken. Er hat aber immer auch im Schauspiel inszeniert, widmete sich filmischen Arbeiten und tat sich nebenher schon beizeiten als Autor hervor – aus seiner Feder stammen Gedichtbände ebenso wie Romane, Dramatik und essayistische Texte – und nun legt der Siebzigjährige seine Autobiografie vor.

14.09.2011: Musikalische Antipoden

Aber ja doch, gewiss: es gibt wunderbaren Beischlaf auch ohne Ehe. Und sowieso Sex schon davor. Es ist nämlich so: Wenn passende Partner sich finden, dann braucht es kein Turteln, schon gar nicht päpstlichen Segen. Da genügt die einfache Wahrheit. Und die spricht nun einmal Bände. Notizen von einer Flitterwoche ganz ohne Trauschein.

05.09.2011: Ein Brillenkonzert

Jazz und Lyrik, das ist nicht neu. Neu war aber zur 10. Bardinale, die am ersten September-Sonntag zu Ende ging, das Zusammenspiel von Günter Baby Sommer und Volker Braun. Die gemeinsame Premiere der beiden sächsischen Urgesteine war offenbar längst überfällig, es blieb jedenfalls kein freier Platz im Literaturhaus Villa Augustin.

02.09.2011: Pfauenherz

Eine Enthüllung sollte bevorstehen. Wie im genialen Chaplin-Klassiker „City Lights“ drapierte zur Jahrespressekonferenz der Dresdner Musikfestspiele ein weißes Tuch den verheißenen Gegenstand. Doch kein Denkmal kam zum Vorschein, sondern ein Pfau, ein weißer Pfau mit eitel gespreizter Federpracht. Der ziert das Plakat mit dem Motto des Festspieljahrgangs 2012.

30.08.2011: „Das Konzert ist die Stunde der Wahrheit“

Zuletzt war Klaus Doldinger Anfang Sommer in Dresden, um den Jazz-Brüdern Rolf und Joachim Kühn eine bewegende Laudatio zum Jazz-Echo zu halten. Als mehrfacher Gast der hiesigen Jazztage wird der Saxofonist und Bandleader schon am 2. September wieder zu hören sein und mit seinem Passport-Ensemble in Meißen auftreten. Ein Gespräch.

06.07.2011: Schostakowitsch im Zelt

Internationale Schostakowitsch Tage in Gohrisch – den Auftakt gab es 2010 in einer Scheune. Zum September 2011 wird ein Konzertzelt errichtet, findet sich ein Schostakowitsch Festival-Quartett und steht einmal mehr das 1960 in Gohrisch geschriebene Streichquartett Nr. 8 in c-Moll auf dem Programm.

05.07.2011: Strahlende Klänge

Verbale Dummheiten etwa von einer Grünen-Abgeordneten im Sächsischen Landtag, die angesichts massenhafter Abhöraktionen durch das CDU-geleitete Innenministerium und unkontrollierter Spitzelattacken der sächsischen Polizei von einem „Handy-Fukushima“ sprach, beweisen zwar, dass geistiger Horizont immer wieder zu unterbieten ist – über das von Erdbeben und Tsunami in Japan ausgelöste Leid sagen sie nichts. Seit dem 11. März sind mehrere japanische Atomkraftwerke, so auch der Reaktorkomplex in Fukushima, zu strahlenden Zeitbomben geworden. Kein Ort, nirgends, für Musik?

05.07.2011: Häppchenkost

Eine CD zum Geburtstag – wie einfallslos. Zum 70. eine Doppel-CD? Wie originell! „My dearest Martha“ hat Cellist Mischa Maisky als persönliche Auswahl für seine Künstler-Freundin Martha Argerich zusammengestellt. Die wurde 1941 in Buenos Aires geboren. Der lettische Cellist ist sieben Jahre jünger als die Pianistin – er hat seiner „Schwester“ ein Album geschenkt, das es im Detail sehr in sich hat.

03.07.2011: „!!! aus.“

Der 7. März 1933 beendete Fritz Buschs Dresden-Karriere. Gerade erinnert noch einmal die Ausstellung „Verstummte Stimmen“ in Semperoper und Staatsschauspiel auch daran. Kein Einzelschicksal in einer schon frühzeitig nationalistisch geprägten „Kulturstadt“. Dass Busch auch mit jenen Künstlerkollegen, die sich sehr rasch reichlich braun eingefärbt hatten, herausragende Leistungen gelangen, steht außer Frage. Das Jahrzehnt seiner Berg- und Talfahrt in Dresden gibt es komplett auf CD, eine biografische Dokumentation auch auf DVD.