Inoffiziell waren die diesjährigen Osterfestspiele Salzburg zwar Richard Strauss gewidmet. Ein klein wenig auch Festivalgründer Herbert von Karajan. Doch unterm Strich ging es um Liebe. Um Liebe zur Musik, das sowieso, darüber hinaus aber um die sowohl schönste als auch schwierigste Sache der Menschheit selbst.
Michael Ernst
Sachsen-Anhalt als Land der Frühaufsteher, das klang schon immer sehr albern und immer auch ein wenig suspekt. Vielleicht sollte man dort auch mal richtig ausschlafen, um sich zu besinnen? Axel Köhler hat jetzt eine Entscheidung getroffen, die im Anhaltinischen für erschrecktes Aufwachen – und in Dresden für Spekulationen sorgen könnte.
Wie feiert man Krieg? Man sperrt ihn ganz einfach aus. Lässt ihn: Draußen vor der Tür. Und krönt ihn – mit Feuerwerk! Das Richard-Strauss-Jahr wird auch vor den Toren von Dresden begangen.
Die unheilige Allianz von Militärmacht und Glaubenseifer ist alles andere als neu. Aber scheinbar nicht zu kurieren. Will ausgerechnet die Dresdner Frauenkirche dem jetzt einen Riegel vorschieben? Oder öffnet sie der Unbill Tür und Tor?
Bislang wurden hier Meisterwerke der leichteren Klassik geboten, Pretiosen, wie sie auf der soeben erschienenen CD „Walzerträume“ versammelt sind. Pünktlich zum Auftakt der Sommerzeit präsentiert das Dresdner Residenz Orchester in Pöppelmanns Zwinger allerdings „Klassiker der Moderne“.
150 Jahre Streichquartett in einem Kammerkonzert mit Briefen und einem kompositorischen Testament – nur heute in Dresden!
Die sächsische Posse um den vor seinem Amtsantritt geschassten Intendanten Serge Dorny wird zur großen Oper. Der jüngste Akt in diesem Drama fand im Dresdner Amtsgericht statt.
Nächsten Donnerstag ist es wieder so weit, am 27. März ist Welttheatertag. Keine Frage, dass sich Dresden als kurzzeitiger Unesco-Vorreiter alle Mühe gibt, als Hauptstadt des Welttheaters zu glänzen. Es scheint, da ziehen alle an einem Strang.
Bach, Beethoven und Brahms ohne Bockwurst-Odeur? Geht gar nicht. Das schmälert die ästhetischen Einbußen beim konzertanten Genuss. Nochmal? Das schmälert die ästhetischen Einbußen beim konzertanten Genuss. Ravel ohne Radeberger und Rotkäppchen? Desgleichen.