Im sechsundzwanzigsten Jahr seines Bestehens steht für den Dresdner Kammerchor unter anderem eine Reise nach Taiwan auf dem Programm. Am Neujahrstag sind die Sängerinnen und Sänger in Budapest zu Gast. Und die "Kostprobe" soll Barrieren abbauen und die Zuhörer von morgen auf das Ensemble neugierig machen. Am Wochenende jedoch ist der Chor nun erst einmal in Dresden zu erleben. Ein Gespräch mit Prof. Hans-Christoph Rademann.
Martin Morgenstern
Nach einem Sommer mit Auftritten in Nordamerika begann das Philadelphia Orchestra diese Woche seine europäische Festival-Tournee 2011. Unter der Leitung des Chefdirigenten Charles Dutoit werden die Musiker 11 Städte in sieben Ländern besuchen; Dresden ist die erste Station in Deutschland. Ein Gespräch.
Von Dresden aus eine Stunde Fahrt in die "Provinz" – so nennt der neue Generalmusikdirektor Lutz de Veer seinen neuen Wirkungsort, händisch verziert durch Gänsefüßchen – kann man so manche künstlerische Überraschung erleben. Am Theater Plauen Zwickau ist eine der aufregendsten Konzertreihen beheimatet, die Sachsen zu bieten hat: vom Klavierkonzert von Johann Nepomuk Hummel über Reinhold M. Glières "Konzert für Koloratursopran und Orchester" bis hin zu Schnittke und Schreker reicht die Palette. Das Publikum ist nach anfänglichem Zögern begeistert.
An der Staatsoperette Dresden dreht sich das Personalkarussell: Der Chefdirigent Ernst Theis, der Chefdramaturg André Meyer, der Ballettchef Winfried Schneider, aber auch andere Mitarbeiter wie etwa Kapellmeister Wolfram Tetzner haben ihren Abschied angekündigt. Ihre Gründe sind ganz verschieden.
Der Dirigent Ernst Theis hat vor einigen Wochen überraschend seinen Rückzug von der Staatsoperette Dresden angekündigt. Seinen bis 2013 laufenden Vertrag wird er nicht verlängern. Im ausführlichen Gespräch mit Martin Morgenstern nennt er nun die Gründe für seine Entscheidung.
Unter den Titel »Von der Norm, der Abweichung und den Fertigteilen« hat Urs Widmer gestern seine »Klagenfurter Rede« gestellt. "Gute Bücher gehen dem Vertrauten nicht um jeden Preis aus dem Weg, aber sie reiben sich an ihm durch Abweichungen." Und wie ist das mit guter Musik?
Ein Student, eine junge Familie, ein älteres Ehepaar, die gemeinsam auf dem Bürgersteig vor ihrem Mietshaus frühstücken und schwatzen: Nur einen Katzensprung von der Semperoper entfernt war am Wochenende in der Dresdner Neustadt jene so ungekünstelte Stimmung zu erfühlen, die Kurt Weill für seine New Yorker "Straßenszene" imaginiert haben muss.
Ein Vierteljahrhundert ist sein letzter Besuch in Dresden her; dementsprechend herzlich rauschte der Willkommens-Applaus für Maurizio Pollini am Wochenende. Der Pianist hatte vor Jahresfrist mit Christian Thielemann in München konzertiert und mit dem anmutigen Mozart-A-Dur-Konzert KV 488 Ovationen eingeheimst – nun war er wieder in der Semperoper zu Gast.
Zwischen den Zeilen zu lesen galt es früher, wollte man künstlerische Kernaussagen eines Abends erhaschen. Solcherart geübte Dresdner hatten keine Mühe, die Programmierung des Abschiedskonzerts von Rafael Frühbeck de Burgos richtig zu deuten. Der Text des Hans Sachs war es, der aus Frühbecks siebenjähriger Amtszeit nun für immer nachklingt: "Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst…"