Beim Operndirektor der Semperoper, Eytan Pessen, singen pro Jahr hunderte von Sängern vor, um eine der begehrten Engagements ans Haus zu bekommen. Dazu werden am Haus noch Demo-Bänder bearbeitet, man hört die zugeschickten CDs und Youtube-Links durch… Wie dann entschieden wird, welche Sänger zur Zeit gesucht sind, und wie Pessen seine eigenen Gesangsschüler auf den harten Auswahlprozess vorbereitet, verrät er im Gespräch mit »Musik in Dresden«.
Martin Morgenstern
Dass er die Landesbühnen Radebeul demnächst verlassen muss, traf den GMD, der bisher leidenschaftlich für sein Orchester gekämpft hat, unvorbereitet. Die Landesregierung bot ihm eine Abfindung an, damit er den Titel früher abgibt, was Michele Carulli de facto als Kündigung empfindet. Ernst, fast niedergeschlagen sitzt der Maestro beim Gespräch im Landesbühnen-Foyer: „Ich werde hier bald nicht mehr gebraucht.“
Einer der derzeit besten Bratscher der Welt hat Dresden den Rücken gekehrt. Einer der renommiertesten Chorleiter ist gerade im Begriff, seinen Lebensmittelpunkt von Radebeul nach Stuttgart zu verlegen. Das Landesbühnen-Orchester steht bald ohne GMD, die Philharmonie ohne Spielstätte da. Beste Voraussetzungen für eine kurze Winterdepression.
Jahrelang putzte Jasmin Solfaghari als Spielleiterin die Regiearbeiten anderer. Jetzt inszeniert sie lieber selbst: am Freitag ist in Leuben Premiere von »Pariser Leben«. Sie sei ja eigentlich keine „Operettentante“, sagt sie. Aber der große Elan des Leubener Ensembles sport sie an, alles besonders gut zu machen.
Zum Tode Gustav Leonhardts. In Erinnerung an Amerikas größtes Geigengenie Michael Rabin (1936-1972), das vor vierzig Jahren tragisch verunglückte. Und in versunkener Betrachtung der Güttler-Biografie von Alexandra Gerlach. Eine Mittwochskolumne voller Personalia!
Der Fußballer des Jahrhunderts, Pelé, gehört zu ihnen; Fidel, wie die Kubaner ihren ‚Comandante en Jefe‘ nennen, oder Heintje: Ihr Ruhm ist so groß, dass sie keines Nachnamens mehr bedürfen. Im Monatsprogramm der Dresdner Musikhochschule ist denn für Samstag ein Meisterkurs Violine angekündigt. "Leitung: Midori" steht da.
Mit den letzten Kantaten des Weihnachtsoratoriums sind die besinnlichen Festtage auch schon wieder vorbeigerauscht. Und natürlich laden die ganz verschiedenen Lesarten der letzten Wochen in Frauenkirche und Kreuzkirche unweigerlich zum Vergleich ein. Wie kommt es, dass man lange zurückgehen muss, um wirklich denkwürdige Gesamt-Interpretationen des Werkes zu finden?
Thomas Quasthoff hört auf. Julia Fischer ist bei Harald Schmidt zu Gast. Und in New York geschehen dazumal noch ungeheuerliche Dinge… Die kleine Wochenschau des Chefredakteurs von »Musik in Dresden« über Begebenheiten aus Dresdens Kulturleben und überhaupt der ganzen Welt der Musik finden Sie ab sofort mittwochs an dieser Stelle.
"Komplex" nannte der Leiter des Dresdner Kammerchors, Hans-Christoph Rademann, kurz vor Weihnachten die Verhandlungen um die Nachfolge von Helmuth Rilling als Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart (IBA) gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Wer Rademanns zurückhaltende Art kennt, musste schlussfolgern: hinter den Kulissen ging es offenbar hoch her. Ob der Chorleiter die Nachfolge Rillings unter den jetzigen Umständen überhaupt noch antreten will?