Als „Sächsische Staatstheater“ sollen die Sächsische Staatsoper und das Staatsschauspiel Dresden ab 2013 unter einem gemeinsamen Dach betrieben werden. Den beiden Intendanten solle ein dritter, nichtkünstlerischer Geschäftsführer gleichberechtigt beigestellt werden, so der Intendant des Staatsschauspiels, Wilfried Schulz. Die Fusion kommt unerwartet.
Martin Morgenstern
Auch als Dresdner Konzertgänger kann man sich den Ritualen des 13. Februars schwer entziehen. Die zwei Gedenkkonzerte der beiden großen Orchester der Stadt fanden bereits ausführlichere inhaltliche Würdigung in vorherigen Texten. Es wäre noch zu fragen: was bleiben mit ein paar Stunden, Tagen Abstand für Eindrücke haften?
Rasch noch mit dem Taschentuch über die Klaviatur gewischt. Ein letztes Aufdehnen der Hände, den Kopf gesenkt. Dann floss dem Solisten Sandro Ivo Bartoli eines der virtuosesten Konzerte der russischen Klavierliteratur, das „Rach 2“, aus den Fingern.
Eine Koproduktion bringt uns Alban Bergs „Lulu“ in einer kraftvollen Geradeaus-Lesart von Stefan Herheim. Der neue dritte Akt, geschaffen durch den Dirigenten-Komponisten Eberhard Kloke, versucht gar nicht erst, Teil eines bruchlosen Werks zu werden. Er ist eher eine Art Nachwort, ein „Postskriptum“ im unverstellten Sinn.
Es gibt Journalisten, die über das Dresdner Kulturleben berichten, mal recht, mal schlecht, mal lesenswert, mal weniger. Und es gibt den promovierten Historiker Jürgen Helfricht – den Mann, der 2005 für den Text unter der inzwischen legendären Überschrift „Deutscher Erfinder kann aus Katzen Benzin machen“ mitverantwortlich zeichnete und damals vorrechnete: „Aus einem ausgewachsenen 13-Pfund-Kater könnten 2,5 Liter Sprit entstehen, vier Miezen würden für 100 Kilometer reichen, für eine Tankfüllung wären 20 tote Katzen erforderlich.“
Prof. Hans-Christoph Rademann wurde vor einer Woche in Stuttgart als neuer Leiter der Internationalen Bachakademie vorgestellt. Warum er seinen Geburtsort und wichtigen Arbeitsschwerpunkt Dresden verlassen wird – darüber spricht der Dirigent im Interview mit »Musik in Dresden«.
Der Dirigent Hans-Christoph Rademann verlässt Dresden schweren Herzens. In Stuttgart, wo er 2013 die Leitung der Internationalen Bach-Akademie von Helmuth Rilling übernehmen wird, hofft er auf ein offeneres Klima für Kulturschaffende – und bessere Förderung. Das Nachsehen haben der Dresdner Kammerchor, seine Dirigierschüler an der Dresdner Musikhochschule – und letztendlich alle kulturinteressierten Bürger der Stadt.
Rafael Frühbeck de Burgos stattete „seinen Dresdnern“ ein halbes Jahr nach seinem Abschied als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie einen musikalischen Besuch ab. Die Zuhörer im ausverkauften Kulturpalast begrüßten ihn herzlich, wollten in einem Sahneprogramm schwelgen. Doch die Solistin Sarah Chang kam eher als kühle Kalorienzählerin daher.
Ein interessanter Vortrag von Meinhard von Gerkan hat Eingang in eine äußerst kurzweilig zu lesende Publikation gefunden, die dieser Tage im Thelem Verlag erscheint. „Gartenstadt: Geschichte und Zukunftsfähigkeit einer Idee“ heißt sie, und versammelt Tagungsbeiträge eines Kolloquiums, das vom Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege der TU Dresden gemeinsam mit der Kulturstiftung des Freistaates veranstaltet wurde.