Martin Morgenstern

12.03.2014: Debatte um Fachregierungserklärung der Kunstministerin Sabine von Schorlemer

Im öffentlichen Terminkalender der sächsischen Kunstminsterin war für heute kein Termin genannt. Nun hat sie quasi unter dem Radar der Öffentlichkeit hindurch im Landtag eine weitreichende Fachregierungserklärung abgegeben. In der anschließenden Debatte musste Sabine von Schorlemer von der Opposition, aber sogar von den Rednern des Koalitionspartners FDP für ihre bisherige Arbeit harsche Kritik einstecken.

24.02.2014: Mielitz glaubt den Tönen nicht

Dmitri Schostakowitschs Operette »Moskau-Tscherjomuschki« ist an der Oberfläche eine hausbackene Komödie der endfünfziger Jahre. Ihren anspielungsreichen musikalischen Subtext zu dechiffrieren – damit ist das Dresdner Publikum von heute überfordert. Also gibt Regisseurin Christine Mielitz dem Unterhaltungsaffen Zucker, überzeichnet die Figuren, streut dümmliche Witzchen ein. Das Ergebnis ist ein ziemliches Desaster.

08.02.2014: Einauge im Zweikampf

Eins der kostbarsten Werke der sächsischen Landesbibliothek ist eine 500 Jahre alte Abschrift des Nationalepos der Turkvölker. Eine der zwölf Geschichten berichtet von einem Zyklopen, der von seinem menschlichen Bruder getötet wird. Heute feiern die Dresdner Sinfoniker die Premiere für die in Musik gesetzte „Kunde von Tepegöz“.

23.01.2014: Annie get your Bärenfett

Guns, Girls und geschminkte Rothäute, die deutsch sprechen: Karl May hätte die neue Landesbühnen-Produktion gefallen. Der Autor dagegen meint: ein dermaßen gutmütig-unreflektierter Umgang des regieführenden Intendanten mit dem Stoff, der 1946 erstmals am Broadway aufgeführt wurde, düpiert das Publikum.

19.01.2014: Sags mit Blumen!

Eine fantastische, jeden Zweifel an der Zukunft des Hauses gierig wegschnäbelnde Inszenierung des »Kleinen Horrorladens« ist wie aus dem Nichts in Leuben gelandet. Sie hat unbedingt das Zeug zum Kult – und ist in meinen Augen die erste des Hauses, die es verdient hätte, am neuen Standort noch jahrelang zu laufen.

16.12.2013: Seehund ade, Scheiden tut weh

Leidenschaftliche Diskussion auf der Heimfahrt nach dem Besuch der »Seehundfrau« in Radebeul: für wen war das spannender, für die Kinder, die Eltern – oder die Akteure? In jedem Fall denken wir darüber nach, gleich noch mal hinzugehen. Um einige Dinge vielleicht besser zu verstehen – und die Geschichte um das Inuit-Scheidungskind Oruk noch einmal mitzuerleben.