Nein, die ganz großen Säle füllt man nicht mit dieser großen Kunst der leisen Töne, der zarten Melodien, der Herzensdramen im Minutentakt, den Liedern als Seelenspiegel des Intimen in der Romantik. Dresden kann sich glücklich schätzen, mit der Reihe »Das Lied in Dresden« immer wieder ein Podium zu haben, das dieser Kunst einen Raum gibt.
Boris Gruhl
Fängt ja gut an, das siebte Jahr beim Staatsballett Berlin. Traditionell mit der Ballett-Gala, erstmals in der deutschen Oper, stellt sich die Kompanie vor und begrüßt ihr Publikum. Selbiges zahlt freiwillig einen Aufschlag, der wiederum ist für einen guten Zweck. Ungleich behandelt fühlen sich jedoch die Musiker des Orchesters der Deutschen Oper. Warnstreik!
Wir alle waren – laut Platon – einmal Kugeln dreierlei Geschlechts. Männlich, weiblich oder gemischt. Dann wurden die Kugeln zerschnitten und irren seitdem unglücklich durch die Welt auf der Suche nach ihren anderen Hälften; Verwechslungen oder temporäre Festlegungen eingeschlossen. Ob sich aber jemals die richtigen Hälften finden, ist ungewiss…
Wer von „Mascara – Maskerade der sieben Todsünden“ eine übliche Szenenfolge in Bildern zu den berühmten sieben Hauptsünden erwartet, wird nicht bedient. Stattdessen inszenieren, zelebrieren, tanzen und spielen Katja Erfurth, Sabine Köhler und Carola Tautz ein verwirrend verwobenes Bilderspiel aus Sündenmotiven, die sich niemals scharf voneinander scheiden lassen.
„Dreamlands“ ist wieder im Programm des Semperoper Ballett Dresden – und wieder besticht das Ensemble fast drei Jahre nach der Premiere in der Art, wie es sich in den drei Choreografien so wunderbar stark und zart zwischen Tag und Traum den Fragen nach Werden und Vergehen zuwendet.
Man hatte mit 4000 verkauften Karten für die zehn Konzerte in den Gotteshäusern des Erzgebirges zwischen Freiberg und Schwarzenberg gerechnet. Über 5.500 waren es am Ende beim neuen Musikfest Erzgebirge.
Friedrich Goldmanns Opernfantasie »R.Hot, bzw. die Hitze« wollte 1977 nicht so ganz in die sozialistische Musiktheaterlandschaft passen. Im Konzerthaus Berlin wurde das Werk, das einen Konflikt zwischen Individuum und Autorität und die persönliche Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn behandelt, jetzt in stimmiger Studioatmosphäre wieder aufgeführt. Das Premierenpublikum war begeistert.
Vom diesjährigen "Competizione"-Finale werden vor allem die vielen leutseligen Versprecher der Moderatorin in Erinnerung bleiben. Dass das Competizione-Finale nächstes Jahr in Moskau stattfinden wird, erfuhr Boris Michael Gruhl dagegen nur auf konkrete Nachfrage. Wollte der Veranstalter die sächsischen Förderer des sich so weltgewandt gebenden Wettbewerbs nicht verprellen?
Das ist die heilige Dreieinigkeit von Leuben. Einigkeit herrscht zwischen Kulturbürgermeister, Intendant und Chefdirigenten: die Operette soll sich schon mal warmlaufen für den Marathon in die Innenstadt. Man sollte mithin aufpassen, dass den Beteiligten bis zum Umzug nicht die Puste ausgeht.