
Auf Jean-Jacques Rameau lässt der singende und schreibende Opernregisseur nichts kommen: „Er ist ein Mann der Aufklärung gewesen, hat damals all diese Philosophen gekannt und lange Dialoge mit ihnen geführt. Er war sehr intelligent und witzig.“ Dieses Stück aber, die Oper „Platée“, sei nicht nur witzig, meint Villazón, sondern auch durch und durch ernst.
Als Regisseur wollte er nun versuchen, diese „ganz tiefe Nachricht“ herüberzubringen, die bereits Rameau vor Augen gehabt haben dürfte: „Schauen Sie, die Menschen auf der Bühne, das sind doch wir. Und es ist nicht immer sehr schön, was wir tun.“ Dieses Stück, so Regisseur Villlazón, sei ein Meisterwerk. „Es gibt keinen Moment, wo man sagt, jetzt könnte ich ohne dies oder das leben. Alles ist ganz wunderbar. Jeder Moment ist neu, ist eine Überraschung. Man bleibt mit Ohren, Augen und auch mit seiner Seele dabei.“ Diese Oper, betont er, „ist wirklich ein Geschenk!“
Falls Sie Jean-Philippe Rameau nicht kennen sollten, müssen Sie sich bitte nicht grämen. Aber lassen Sie sich ein auf Rameau und seine Musik, sonst hätten Sie allen Grund zur Gram. Villazón meint, er habe „die große Chance und die große Verantwortung, mit allem, was ich mache, stelle ich Fragen. Und hoffentlich lade ich die Leute ein, Antworten zu finden.“
Jean-Philippe Rameaus „Platée“ an der Semperoper, nächste Vorstellungen am 16., 23. und 29. April.