In Dresden wird im September mit harter Währung gehandelt: Johann Sebastian Bach steht im Mittelpunkt der Bachbörse beim Bachfest Dresden.
2016
In Dresden ist alles irgendwie interim – und läuft trotzdem. Nein, wir reden hier nicht von den Praktikanten im baufälligen Rathaus, sondern von echter Kultur, von Hochkultur. Zu Spielzeitschluss eine Bilanz.
Ja, es stimmt, die Kulturpolitiker der DDR taten sich mit den religiösen Inhalten des »Parsifal« schwer. Von einem Aufführungsverbot, über das die Medien nun wieder munkeln, kann jedoch keine Rede sein. Boris Gruhl nimmt uns aus aktuellem Anlass mit auf einen Spaziergang durch die große »Parsifal«-Ahnengalerie der Deutschen Demokratischen Republik.
Eine tolle Verbindung: Das Werkstattorchester Dresden vereint Musiker der TU und der Musikhochschule. Am Sonnabend kann man sie im Konzert hören.
Es sind die aufsehenerregenden Momente, wo schnell Ersatz für einen Weltstar gefunden werden muss. Im Idealfall zünden so Karrieren junger, unbekannter Musiker. Hartmut Haenchen hat das nicht mehr nötig – eher dürfte es eine späte Genugtuung für ihn sein, dass Bayreuth nun endlich einmal angerufen hat.
Schon wieder Wagner? Tut mir leid, aber das hat vor einer Woche wirklich noch niemand ahnen können. Wenn Richards Grüne-Hügel-Zeit dräut, sind Überraschungen zwar üblich bis unvermeidlich, doch in diesem Jahr ist die Überraschung ein satter Eklat.
Jedes Jahr aufs Neue sind die Internationalen Schostakowitsch Tage eine waghalsige Unternehmung. Jahr für Jahr leben sie durch ihre Nonkonformität. Hier, in Gohrisch, verbrachte Schostakowitsch einst im „Gästehaus des DDR-Ministerrates“ ein paar Tage, hier schrieb er sein 8. Streichquartett. Zwar kann die Infrastruktur des Ortes es mit dem grünen Hügel nicht aufnehmen. Doch die Konzerttage sind eine Institution. Und die Besucher zumindest für die drei Tage regelrechte Schostakowitsch-Fans.
Zur Uraufführung des Stückes »EIN STÜCK VOM HIMMEL: ODER WENN ICH ERST EWIG BIN …« an den beiden ersten Juli-Wochenenden laden die Richard-Wagner-Spiele zum vierten Mal zu den Wagnerstätten Graupa ein. In einer Freiluft-Inszenierung ringen Richard Wagner und Caspar David Friedrich um das Verhältnis von Malerei und Musik. Gast im WAGNER SALON vor den Aufführungen ist neben weiteren der Kunstpreisträger der Stadt Dresden 2016 Peter Schreier.
Die Musik von Richard Wagner kennt zwar wunderbare Pausen, auskomponierte Stille geradezu, die schier unter die Haut gehen kann – aber die Welt der Musik kennt keine Pause von Richard Wagner. Sowieso nicht in Bayreuth, aber auch nicht in und um Dresden.