2011 Januar

23.01.2011: Ein Straßenbahn für Richard Strauss

„Rosenkavalier“-Züge! Schon bald nach der Uraufführung der Oper rollten sie aus der Hauptstadt nach Dresden. Heutzutage undenkbar. Immerhin fuhr hier am Sonntag, überpünktlich zum Jubiläum, eine Straßenbahn extra. Zwar nicht mit begierigem Publikum zum Opernhaus, doch mit zahlreichen Menschen, die sich für die Geschichte des Bühnen-Bestsellers sehr interessierten.

22.01.2011: Wir können auch Briefmarkenrezensionen!

"Briefmarkenopern" war das Hochschulkonzert betitelt. Kleinstwerke wurden da präsentiert, manchmal nicht mehr als eine fixe Idee. Einige davon überzeugten, indem die Komponisten mit den jeweils zu Gebote stehenden Mitteln ökonomisch haushalteten. Andere enttäuschten. »Musik in Dresden« revanchiert sich nun: mit einem druckfrischen Bogen Briefmarkenrezensionen.

22.01.2011: Flitzstöckelndes Fast Forward – Édouard Locks »New Work«

In dem am Freitagabend in Hellerau aufgeführten "New Work" des Choreographen Édouard Lock kommen nur wenige Bewegungen vor, die mit den Augen vollständig nachvollziehbar sind. Was in den anderthalb Stunden auf der düsteren Bühne passiert, lässt sich kaum adäquat in normaler Sprechgeschwindigkeit wiedergeben – es ist ein Destillat des rasanten Lock’schen Bewegungsrepertoires aus den letzten dreißig Jahren.

18.01.2011: Keine Kinski im Kulturpalast

Musicals sind ein schweres Geschäft. Sie wollen nur spielen und unterhalten, aber sie sollen auch ordentlich Geld abwerfen. Also wird an der Preisschraube gedreht, so weit es eben geht. Ein Vabanquespiel: Werden die Tickets zu teuer, bleiben sie unverkäuflich. Also muss, wie so oft, am anderen Ende gespart werden, an der Kunst. Das Ergebnis ist eine Musical-Gala. Ein Abstecher führte „Das Phantom der Oper“ jetzt in den Kulturpalast.

15.01.2011: „So ein Tag, so wunderschön wie heute“

Die letzte Champagnerflöte ist leergeschlürft, der letzte Phaeton davongebraust: der Semperopernball 2011 ist Geschichte. Wer das Geld hatte oder die Beziehungen, durfte sich an diesem Freitagabend breit lächelnd mit Gleichgesinnten amüsieren. Spätestens in der Rede von Wolfgang Stumph aber wurde klar: Dresden, mein Dresden, das ist nicht hier. Das ist da draußen.

br

12.01.2011: So darf es nicht mehr weitergehen!

Die Ausbildung an deutschen Musikhochschulen hat Schwachstellen: Professoren, die ihr eigenes Studium in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts abgeschlossen haben, bereiten ihre Studenten auf Karrieren vor, die es gar nicht mehr gibt. Und die Studierenden machen es ihnen leicht: sie möchten belogen werden. Ein Plädoyer für mehr Ehrlichkeit – und mehr Öffentlichkeit.