Anspannung und Aufregung trieben Glanz auf manche der Sänger und Sängerinnenstirn: in den Ausscheidungsrunden des Halbfinales im ‚Internationalen Gesangswettbewerb der italienischen Oper 2010‘ ging es darum, sich für das Finalkonzert in der Semperoper zu qualifizieren.
2010 August
Was wir ahnten, glaubten oder wünschten, wir haben es jetzt erfahren, gesehen und gespürt, samt jenen Schauern, die über die Haut gehen, die Härchen aufstehen lassen, wenn uns das Außergewöhnliche freundlich berührt. Die Merce Cunningham Dance Company brilliert vor ihrer testamentarisch verfügten Auflösung beim Weimarer Kunstfest.
Vor vier Jahren wurde das Musikfestival Grafenegg in Niederösterreich ins Leben gerufen. In der einzigartigen Verbindung von Landschaft, Musik, Architektur und Gaumenfreuden in der weiträumigen Schlossparkanlage unweit der Stadt Krems mit ihrer respektablen Kunstmeile, hat sich ein Festival von besonderem Charme etabliert. Dieses Jahr war nun erstmals die Staatskapelle zu Gast.
Musik zum Reinbeißen! Gutes Marketing kann tatsächlich durch den Magen gehen, wie ab September die Kooperation der 1. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch mit dem bekanntesten und vor allem musikalischsten Bagel-Bistro der Dresdner Neustadt (laut Eigenwerbung „Best Bagels in Town“) beweisen wird. Neugierige sollten beides probieren: den Bagel ab 1., das Schostakowitsch-Festival vom 10. bis zum 12. September.
Mit einem musikalischen Flashmob auf dem Altmarkt begrüßte Dresden den sounding-D-Zug. Carsten Hennig löste eine Menge Töne auf dem Platz auf, bevor am Hauptbahnhof nach einem Konzert in der Kuppelhalle der Zug, der zwei Wochen lang quer durch Deutschland Neue-Musik-Projekte vorstellt und Klangkunst anbietet, Dresden wieder verließ.
Der Jazz-Trompeter Roy Hargrove entzündete den „Jazz in der Semperoper“ zur neuen Saison – er und sein Quintett boten enorme Vielfalt an nur einem einzigen Abend, dazu gesellte sich auch noch der hiesige Nachwuchs des Jazz.
Ein ganzes Wochenende mit Feiern und Feuerwerk zum Amtsantritt der neuen Intendantin an der Semperoper – Ulrike Hessler dürfte es gefallen haben, ihr Publikum war jedenfalls begeistert und ihre neuen Ensemblemitglieder waren – überwiegend – begeisternd.
Nachdem ab 1923 in Deutschland der regelmäßige Rundfunkbetrieb aufgenommen wurde, ergab sich ein neues Betätigungsfeld für experimentierfreudige Komponisten. 1929 produzierte der Musikredakteur der Schlesischen Funk-Stunde Breslau, Edmund Nick, mit seinem Bekannten, dem Berliner Dichter und Schriftsteller Erich Kästner, eine „Lyrische Suite für den Funk in drei Sätzen – Leben in dieser Zeit“.
Keinen großen Pomp gab es zur Saisoneröffnung der Sächsischen Staatskapelle Dresden, doch das 1. Sinfoniekonzert bot unter dem Titel "Zeiträume" und mit Werken von Tüür und Beethoven einiges zum Nachdenken. Der neue Capell-Virtuos Rudolf Buchbinder stellte sich dem Publikum vor, der ECHO-Preisträger Paavo Järvi dirigierte.