2010 März

21.03.2010: Fulminant und fragil – Festival Jazzwelten mit überwältigendem Start

Die "Jerseyband" zum Eröffnungskonzert der "Jazzwelten" nach Dresden zu laden, war eine gute Idee. Das Septett hat (sich) aufgespielt, als gälte es, den letzten deutschen Winter restlos und entsprechend hitzig zu vertreiben. „Jazzwelten unkaputtbar“ lautete denn auch der treffende Titel des Abends. Knapp drei Stunden (!) lang wurden musikalische Shortstorys kurzweilig aneinandergereiht.

19.03.2010: Staatskapelle ehrt Robert Schumann mit einer späten Uraufführung

Robert Schumann und Dresden – dieses Kapitel gilt in der Biografie des Komponisten nicht als das glücklichste. Als der Komponist infolge von Wagners Flucht ins Schweizer Exil bei der Vergabe der Hofkapellmeisterstelle übergangen wurde, verließ er Dresden und ging im September 1850 als Städtischer Musikdirektor nach Düsseldorf. Werke aus Schumanns Jahren in Dresden und am Rhein stehen nun auf dem Konzertprogramm der Staatskapelle.

19.03.2010: Sir John Tomlinson im Liederabend in der Semperoper

Am 22. März gestaltet der britische Bass Sir John Tomlinson in der Semperoper einen Liederabend mit Liedern, die Komponisten nach Dichtungen des Universalgenies Michelangelo verfassten. Angezogen vom philosophischen Gehalt seiner Gedichte setzten sich Britten, Wolf und Schostakowitsch aus unterschiedlichen Blickwinkeln musikalisch mit den Gedichten Michelangelos auseinander. Am Klavier begleitet wird der Sänger von David Owen Norris.

19.03.2010: Selten aufgeführtes Oratorium Antonio Caldaras in der Annenkirche

Das Oratorium „Maddalena ai piedi di Cristo“ stellt das erste bekannte Oratorium des gebürtigen Venezianers Antonio Caldaras dar. Das kontemplative Werk im Stil eines Sepolcro-Oratoriums (für die Karwoche komponiert) schildert die büßende Maria Magdalena mit ihrer Schwester Martha unter dem Kreuz Christi in Begleitung der Irdischen Liebe (Amore terreno) und der Himmlischen Liebe (Amore celeste). Am Samstag bringt es das Collegium 1704 in der Annenkirche zur Aufführung.

17.03.2010: Erste Böen vor dem Sturm – In Sachsen stehen offenbar heftige Einschnitte im Kulturbereich bevor

Es geht wieder los. Und das Schlimmste steht erst noch bevor. So etwa lautet der Tenor, wenn man in diesen Tagen mit Künstlern und Kulturverantwortlichen spricht. Sachsen steht vor dem dramatischsten Einbruch seiner Landesfinanzen seit 1990, und was jetzt an Einschnitten zu erwarten ist, dürfte die Verteilungskämpfe und Sortierungsprozesse der Neunziger Jahre noch übertreffen.

16.03.2010: Ohne Popcorn, aber musikalisch hinreißend: „Lichter der Großstadt“

Der freiberuflich arbeitende Dirigent Helmut Imig ist gern gesehener Gast bei vielen großen Orchestern. Sein Herzblut für die Filmmusik war bei der Aufführung von "Citys Lights – Lichter der Großstadt" direkt spürbar. Dieser Funke sprang auf die Musiker über. Ob nun neues Konzerthaus oder nicht: Filmmusik sollte einen festen Platz im Programm der Philharmonie erhalten.

15.03.2010: Männer und Frauen passen einfach nicht zueinander…

Die mühsame Suche nach dem richtigen Partner, das Hoffen auf echte Gefühle, die auch ohne Sex- und Schocktherapien überdauern und im besten Fall in die Ehe münden, den Kindersegen und den Beziehungsalltag samt allen Problemen, die zu Scheidung führen können und Neuorientierung möglich machen – und sei es beim Flirt auf dem Friedhof … Das Musical "I Love You, You’re Perfect, Now Change" ist seit mittlerweile 14 Jahren der Hit am New Yorker Off-Broadway. Im April hat das Werk in Radebeul Premiere.

15.03.2010: Quicklebendig: Jessica Lurie & Band

Es war Jessica Luries erster Auftritt in Europa, er war bestens besucht und er hat die kleine Bühne im Jazzclub Neue Tonne schier an die Grenzen des Fassungsvermögens gebracht. Zum Abschluss ihrer ersten Europa-Tour von Anspannung oder Erschöpfung keine Spur: Einfach nur ein quicklebendiges März-Konzert mitten im Frost.

15.03.2010: Engagiert und lustvoll: Die letzte Semperopern-KOOP mit Dresdens Kunsthochschulen

Die letzte Semperopern-Kooperation in der kleinen szene gelang engagiert und lustvoll. Künftig werden ähnliche Unterfangen, wenn überhaupt, im bislang gastronomisch genutzten Zweckbau am Zwingerteich abgehandelt. Einen Platz für solche Experimente sollte unbedingt erhalten bleiben, er steht der Musikstadt gut zu Gesicht und dient den Studiosi als Testlauf vor öffentlichem Publikum.