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„Die Welt braucht mehr Gerechtigkeit und Liebe“: SAECULUM Preis an Gustavo Dudamel verliehen

“Die Welt braucht mehr Gerechtigkeit und Liebe”: Gustavo Dudamel (Foto: M. Bothor/DG)

Am Samstag ist der SAECULUM Musikfestspielpreis an den Dirigenten Gustavo Dudamel verliehen worden. Im Rahmen der Musikfestspiele, die am Mittwoch in der Frauenkirche eröffnet wurden

und noch bis Anfang Juni dauern, dirigierte der Preisträger im Anschluss an die Preisverleihung das Königliche Concertgebouworchester in der Semperoper. Standing Ovations und begeistertes Getrampel belohnten den auswendig dirigierenden Tausendsassa und seinen kongenialen Klavierpartner Jean-Yves Thibaudet für eine rauschende Interpretation des Grieg-Klavierkonzerts und das Concertgebouw für eine explosive fünfte Sinfonie von Sergej Prokofjew.

Der SAECULUM-Glashütte-Original-Musikfestspielpreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wurde seit 2004 an verdiente Künstlerpersönlichkeiten wie Kurt Masur, Gidon Kremer oder John Neumeier verliehen. Der amtierende Intendant der Dresdner Musikfestspiele, Jan Vogler, hatte vor der Eröffnung der Festspielsaison eine inhaltliche Neuausrichtung des Preises bekanntgegeben. In Zukunft sollen Künstler für ihr Engagement in der Nachwuchsförderung prämiert und das Preisgeld für ein entsprechendes Projekt verwendet werden. Dudamel gab denn am Abend auch bekannt, in welche Projekte das Geld fließen soll: Im “Sistema” in seiner venezuelanischen Heimat sollen Instrumente für junge Musikschüler gekauft werden. Aber auch sein Projekt “Dudamel Fellows” in Los Angeles und ein “Sistema”-Tochterprojekt in Schottland sollen unterstützt werden. Zum Abschluss seiner Rede forderte Dudamel, die Welt brauche “mehr Gerechtigkeit und mehr Liebe”. Beides sei durch Kunst und Kultur zu erreichen.

Das Konzert wurde von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet und wird im dortigen Programm am 28. Mai 2009 ab 20.03 Uhr sowie am 26. Juni 2009 ab 20 Uhr im Programm von MDR Figaro gesendet.

Martin Morgenstern