"Briefmarkenopern" war das Hochschulkonzert betitelt. Kleinstwerke wurden da präsentiert, manchmal nicht mehr als eine fixe Idee. Einige davon überzeugten, indem die Komponisten mit den jeweils zu Gebote stehenden Mitteln ökonomisch haushalteten. Andere enttäuschten. »Musik in Dresden« revanchiert sich nun: mit einem druckfrischen Bogen Briefmarkenrezensionen.
Rezensionen
In dem am Freitagabend in Hellerau aufgeführten "New Work" des Choreographen Édouard Lock kommen nur wenige Bewegungen vor, die mit den Augen vollständig nachvollziehbar sind. Was in den anderthalb Stunden auf der düsteren Bühne passiert, lässt sich kaum adäquat in normaler Sprechgeschwindigkeit wiedergeben – es ist ein Destillat des rasanten Lock’schen Bewegungsrepertoires aus den letzten dreißig Jahren.
Vor einigen Jahren gastierte sie in der VW-Manufaktur und seitdem wartet man in Dresden sehnsüchtig auf ein erneutes Gastspiel der Geigerin Hilary Hahn. Grund genug, zum Gewandhaus Leipzig aufzubrechen. In Gestalt des 4. Violinkonzertes von Henri Vieuxtemps hob sie dort einen musikalischen Schatz aus der Versenkung.
Er haucht noch dem hölzernsten Holzblock Leben ein und spielt Percussion in Geschwindigkeiten, die seine Sticks nur mehr als Fläche wahrnehmbar werden lassen: Martin Grubinger verzauberte wieder einmal den Kulturpalast. Gastdirigent Hannu Lintu gestaltete außerdem eine ansprechende Sibelius-Aufführung.
Links auf dem Foto sehen Sie eine Briefmarke. Doch was ist eine "Briefmarkenoper"? Die Antworten auf diese Frage konnte sich das interessierte Publikum am vergangenen Freitag in der Musikhochschule abholen – denn dort gab es ein kurzweiliges, szenisches Podium der Komponistenklasse von Manos Tsangaris.
Musicals sind ein schweres Geschäft. Sie wollen nur spielen und unterhalten, aber sie sollen auch ordentlich Geld abwerfen. Also wird an der Preisschraube gedreht, so weit es eben geht. Ein Vabanquespiel: Werden die Tickets zu teuer, bleiben sie unverkäuflich. Also muss, wie so oft, am anderen Ende gespart werden, an der Kunst. Das Ergebnis ist eine Musical-Gala. Ein Abstecher führte „Das Phantom der Oper“ jetzt in den Kulturpalast.
Die Premiere des Dauerbrenners „Carmen“ von Georges Bizet vor fast genau sechs Jahren war kein Höhepunkt der Dresdner Operngeschichte. Jetzt, in der 41. Vorstellung, singt Nancy Fabiola Herrera die Titelpartie. Keine Glanzvorstellung, aber trotzdem: Hoffnung auf ein gutes Opernjahr.
Vorbei ist die Silvesterseligkeit mit leichter Muse – gleich das erste Sinfoniekonzert der Staatskapelle im neuen Jahr widmete sich in Gestalt der 4. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch unter Leitung von Vladimir Jurowski existenzieller musikalischer Ausdruckskraft. Dazu demonstrierte Vadim Repin, wie schnell er spielen kann – was nicht unbedingt das Maß aller Dinge ist.
Elisabeth hat Liebeskummer, sucht Trost im Handybild des Geliebten. Ihre Zimmergenossinnen stürmen herein, geleerte Sektflaschen schwenkend nach heiterem Feiern. Um Elisabeth aufzuheitern, beginnen die Mädchen ein Spiel… Anlässlich der Einweihung der neuen Spielstätte Semper 2 mit Purcells tragischer Liebesgeschichte »Dido and Aeneas« hat Peter Bäumler mit Ulrike Hessler gesprochen.