Da bekommt man was fürs Geld: Mit Vehemenz und voller Phonstärke raste die Sängerin Evelyn Herlitzius durch das Programm ihres ersten Liederabends. Das Programm widmete sich in einer ausgesprochen interessanten Zusammenstellung dem Spannungsbogen unserer Existenz zwischen Leben und Tod. Für etliche Gäste war das offensichtlich zu viel, oder einfach zu laut; sie nutzten die Pause und gingen.
Rezensionen
Über Oldenburg, Hamburg, Bad Homburg, Minden und Solingen ging die März-Tournee des Trios Fiol Ministeriet, die in Quohren mit dem Programm „Nordische Impressionen“ ihren Abschluss fand. Nun mussten sich sehr viele Quohrener und Kreischaer gesagt haben: Da müssen wir hin! Was die drei jungen Damen dann auf der Violine, der Gitarre, der Bratsche und dem Violoncello boten, war nicht nur des Hörens wert.
Ein gewaltiges Monument geistlicher Musik schuf der polnische Komponist Krzysztof Penderecki mit seiner Lukas-Passion Mitte des letzten Jahrhunderts. Obwohl er als Komponist längst diese Ästhetik verlassen hat, dirigierte er selbst das Werk am Wochenende im Kulturpalast – und konnte vor allem interpretatorisch kaum befriedigen.
"Bratschissimo" – diesen Superlativ war überflüssig. Zwei wunderbare Musiker setzten sich engagiert für ein sehr persönliches, hochspannendes Konzertwerk ein: Nils Mönkemeyer und Christina Biwank musizierten Sofia Gubaidulinas Bratschendoppelkonzert "Zwei Wege". Umrahmt wurde dies von Wagner und Schönberg. Josep Pons dirigierte.
Die deutsche Spieloper ist besser als ihr Ruf. Bei Albert Lortzing dem „Spielopernweltmeister“ ist noch etliches zu entdecken. Sein Meisterstück „Der Wildschütz“ steht jetzt als Produktion der Dresdner Hochschule für Musik auf dem Spielplan des Kleinen Hauses.
An der Oper Leipzig wird Mozarts Da-Ponte-Oper „Così fan tutte“ herausgebracht, Chefregisseur Peter Konwitschny hat sie inszeniert und schon vorab von Dramaturgie und Marketing ein großes Versprechen ausrufen lassen: „Und plötzlich ist alles ganz anders“. Dabei war beinahe alles so wie schon vor gut einem Jahrzehnt in Berlin. Denn dort kam diese „Così“ damals an der Komischen Oper heraus. Nun wurde die Produktion in Leipzig adaptiert. Alles ganz anders? Eine Korrespondenz.
Diese Leipziger Arbeit von Uwe Scholz aus dem Jahre 1998 führt wie kaum eine andere bei tief empfundener Religiosität kraft der Musik Mozarts zur Vernunft auf der Grundlage von Demut. Unmenschlichste Abgründe der Unvernunft werden nicht ausgespart.
Auf Bühne und Leinwand ist der Schauspieler Christian Friedel bekannt. Weit über Dresdens Grenzen hinaus. Dass er ein begnadeter Musiker ist, der nicht nachträllert, sondern eigene Lieder schreibt, wussten bisher nur wenige. Das wird sich nach seiner ersten kleinen Tour ändern. Garantiert.
Das leise Entsetzen stand Matthias Goerne nach den ersten Tönen ins Gesicht geschrieben. "Ich kann und mag nicht fröhlich sein", begann er – angesichts des nur mäßig gefüllten Kulturpalastes und den sängerischen Anstrengungen, die hier vor ihm lagen, wohl eine verständliche Regung. Aber dann winkte der Dirigent Ingo Metzmacher die Philharmonie in die Mahlersche Umlaufbahn.