Die Oper Leipzig komplettiert ihr Sortiment an Alt-Inszenierungen von Chefregisseur Peter Konwitschny. Nun hat sie auch den 1999 in Graz herausgekommenen „Macbeth“ an die Pleiße geholt. Der Regisseur selbst allerdings blieb den Endproben fern und lag auch zur Premiere im Spital. Während seiner jüngsten Graz-Inszenierung, Tschaikowskis „Pique Dame“, soll er sich in der steirischen Landeshauptstadt übernommen haben.
Rezensionen
Wo die Bläser goldene Schapkas tragen, wo Tischtennisbälle ausgeschüttet und Heizungen angemalt werden, wo der Hauptheld Jesuslatschen und einen leuchtenden Hermelinpelz trägt – da ist Zangeziland, da ist Musik. Eine neue Produktion von Studenten aus Manos Tsangaris‘ Kompositionsklasse schmückt sich mit postmodernen Beliebigkeiten und schiebt die Schuld dem russischen Futurismus zu.
Der Dresdner Operndirektor Eytan Pessen hat sich ein bunt gemischtes Programm mit Repertoire aus vielen verschiedenen Ländern ausgedacht und anlässlich des Weihnachtskonzerts teilweise selbst arrangiert, komponiert und alles selbst am Flügel begleitet. Der Funke sprang jedoch irgendwie nicht ins Publikum über; mehr als höflicher Applaus war nicht drin.
Nackte Frauen, nackte Männer, verwackelte Handyvideos, spritzendes Blut, trashige Kostüme. Schauspieler, die sich selber filmten und das Publikum in die Handlung einbezogen: die deutsche Erstaufführung der Fantasy-Oper "Swanhunter" an der Chemnitzer Oper hatte wahrlich genug Potential, erklärte Regietheatermuffel in den rotglühenden Wahnsinn zu treiben. Trotzdem: auch für Dresdner ist der Ausflug unbedingt einmal zu empfehlen.
Angriffslustig knallten die Paukenschlegel am Freitag: "Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage!". In der Frauenkirche erklingen seit nunmehr sechs Jahren alle Kantaten des Bachschen Weihnachtsoratoriums an einem Abend; musikalisch ist mit diesem dreistündigen Marathon sozusagen die Festsaison offiziell eröffnet.
Das muss wohl wahre Liebe sein. Beethoven, Liszt und Prokofjew in ein Konzert gepackt, einen Soloabend mit gleich drei enormen Herausforderungen gestaltet, die bei aller Unterschiedlichkeit spieltechnisch und emotional höchst anspruchsvoll sind – und all das nahezu am Rande der musenstädtischen Wahrnehmung im Konzertsaal der Musikhochschule präsentiert –, was sonst als Liebe könnte die Pianistin Mirjana Rajic dazu bewogen haben?
Wer sich beim Betreten des Dresdner Schauspielhauses am Dienstag noch wunderte, wie licht die Reihen gefüllt waren, obwohl doch Wolf Biermann angesagt war, dürfte im Verlauf der folgenden zwei Stunden jene beneidet haben, die sich für ein gewiss weniger langweilendes Freizeitvergnügen entschieden hatten. Der einst so bissige Barde deklassierte sein Gastspiel zum zahnlosen Werbeblock für sein neues Buch. Was er da präsentierte, war nach eigenen Worten „Biermanns Sammelsurium“ – ein Mix aus Eigenem, Anekdotischem und Übersetztem.
Wenn junge Musiker neben venezianischer Kunst Barockmusik auf hohem Niveau darbieten, scheinen nicht nur die Künste, sondern auch Nationalitäten und Charaktere zu einem harmonischen Ganzen zu verschmelzen. So offenbarte sich das Junge Musikpodium Dresden-Venedig als Institution, die nicht nur die künstlerischen, sondern auch die sozialen Bande zwischen Deutschland und Italien kunstvoll zusammenführt.
Den "vielgeneigten Leser" bat 1816 der Herausgeber des fantasiesprudelnden Märchens »Nußknacker und Mausekönig«, "ohne weitere Ansprüche gemütlich das hinzunehmen, was ihm anspruchslos aus treuem Gemüt dargeboten wird." Wohlan in diesem Sinne zur Semperoper-Premiere des Tschaikowski-Klassikers »Der Nußknacker«!