Nach Missbrauchsvorwürfen des Tänzers István Simon gegen einen Ballettmeister hält das Sächsische Arbeitsgericht die seitens der Staatsoper angeordnete Suspendierung des Tänzers von den Proben und somit die Streichung geplanter Auftritte bis zum Ende der Spielzeit für gerechtfertigt.
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Der Erste Ballettmeister des Semperoper Balletts wird von einem Solisten der sexuellen Belästigung bezichtigt – der darauf hin selbst von den Proben suspendiert wird. Intern hat der Beschuldigte eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, dass die Vorwürfe haltlos seien. Das hat am Arbeitsgericht Dresden heute gereicht, um eine Beschwerde des Tänzers gegen seine eigene Suspendierung zurückzuweisen. „Das gesamte Haus ist wegen des Falles in Aufruhr“ – soviel ließ sich der Anwalt des Freistaats während des Prozesses entlocken. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Lösung des Problems ist dagegen nicht zu erkennen.
„Ich war zehn, als meine Karriere begann. Von diesem Moment an wurde ich dazu erzogen, die Kontrolle über meine Figur, meinen Körper, meine Anatomie, aber auch über meine Seele abzugeben.“
Dresdens Hochkulturszene ist in diesen Monaten im Umbruch. Ob bei der Philharmonie, der Staatskapelle, in der Oper, beim Schauspiel, der Operette, der Frauenkirche, der Musikhochschule (*Update 6. März), bei den Staatlichen Kunstsammlungen, dem Kreuzchor oder in Hellerau: neue Namen sind im Umlauf, neue Schwerpunkte und Themen. Wir versuchen mal einen Überblick.
Heute hat Peter Theiler, der designierte Intendant der Sächsischen Staatsoper, die kommende Saison im Detail der Öffentlichkeit vorgestellt. Es gibt große Pläne, viel frische Luft strömt ein – das Publikum darf sich auf einige Höhepunkte freuen.
Nach seinem Versuch, anhand unterschiedlicher Pressestimmen einen Überblick über die #metoo-Debatte in der Tanzszene zu versuchen, hat unser Autor Boris Gruhl Vertreterinnen und Vertreter der Ballett- und Tanzszene in Dresden befragt, wie sich die Debatte aus ihrer Sicht darstellt, und welche Schutzmechanismen gegen Missbrauch existieren.
Ist das Missbrauch oder ist das Kunst? Ist das ein Flirt oder eine Belästigung? Und welche Rolle spielt eigentlich im Ballett der Voyeurismus? Ein paar Gedanken zur aktuellen #metoo-Debatte mit dem Fokus auf der Tanzszene.
Die Singakademie Dresden sichtet Jahrestage und setzt auf die Macht der Musik.
Die ehemalige Erste Solistin Bridget Breiner leitet seit einigen Jahren erfolgreich das Ballett in Gelsenkirchen. Bei einer Gala der Tanzwoche Dresden lernte sie den jungen Valentin Juteau kennen, damals Mitglied der Chemnitzer Truppe. Jetzt tanzt Juteau bald bei ihr in Gelsenkirchen. Ich habe mir die dortige Kompanie schon einmal angesehen.